Wirtschafts Literatur

Nur Kapitalisten retten das Klima

„Was ist das?“ „Telefon, Fotoapparat, Videokamera, CD-Player, Fax, Radiowecker, Taschenrechner, Kompass, Aufnahmegerät und Straßenkarte. In einem.
„Was ist das?“ „Telefon, Fotoapparat, Videokamera, CD-Player, Fax, Radiowecker, Taschenrechner, Kompass, Aufnahmegerät und Straßenkarte. In einem.Getty Images
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Die Wirtschaft wächst, aber der Ressourcenverbrauch sinkt: Wie das gelungen ist, zeigt Andrew McAfee im Buch »Mehr aus weniger« – und zieht daraus Lehren für neue Bedrohungen.

Es sah nicht gut aus, im Jahr 1970. Die Amerikaner lasen im Bestseller „Die Bevölkerungsbombe“: „Der Kampf um die Welternährung ist entschieden. In den Siebzigerjahren werden Hunderte Millionen Menschen verhungern. Es ist zu spät.“ Vom Magazin „Life“ bekamen sie serviert: „In zehn Jahren werden die Einwohner von Städten Gasmasken tragen müssen, um die Luftverschmutzung zu überleben“, die bis 1985 auch das Sonnenlicht, das die Erde erreicht, „um die Hälfte reduziert haben“ werde. Der Nobelpreisträger George Wald warnte vor dem „Ende der Zivilisation, wenn nicht sofort gehandelt wird“. Und die „New York Times“ sah die Menschheit vor „einem unerträglichen Niedergang, womöglich dem Aussterben“. Die Leute hatten allen Grund, sich gewisse Sorgen zu machen.

Das erinnert an heute, auch wenn es damals noch nicht um den Klimawandel gegangen ist. Im April 1970 fand in den USA der erste „Earth Day“ statt, es war die Geburtsstunde der Umweltbewegung. Der Ausweg extremer Aktivisten: Kaum noch etwas konsumieren, sich nicht fortpflanzen und aufs Land ziehen, als archaischer Selbstversorger.
Durchgesetzt haben sich stattdessen Auflagen für die Industrie und Recycling. Aber noch lange hielt sich unter Politikern das Dogma, Wirtschaftswachstum und Umweltschutz seien unvereinbar. Auf den Punkt gebracht 1990 von einem US-Bürgermeister: „Wenn Sie wollen, dass diese Stadt wächst, muss sie stinken.“

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