Weihbischof zu Loveparade: "Gott straft aus Liebe"

Tote Loveparade Gott
Tote Loveparade Gott(c) APN (Mario Vedder)
  • Drucken

Der Salzburger Weihbischof Andreas Laun bezeichnet die Loveparade als "Sünde" vor einem "richtenden und strafenden Gott". Zugleicht betont er, dass er nicht über die Toten urteilen wolle.

Der Salzburger Weihbischof Andreas Laun hat in seiner Kolumne "Klartext" auf dem Online-Portal kath.net zum Unglück von Duisburg mit 21 Toten Stellung genommen. In der Überschrift zum Kommentar heißt es: "Love-Parade ist kein 'harmloses Feiern' - Wenn Gott 'straft', tut er dies mit der Absicht, den Menschen zurückzuholen, Gott straft aus Liebe!"

Zwar schreibt Laun, dass es keinem Menschen zustehe, "über die Toten zu urteilen und darüber hinaus zu behaupten, ihr Tod sei eine - natürlich gerechte - 'Strafe Gottes' für die Sündigkeit der Love-Parade, in deren Verlauf das Unglück geschah". An anderer Stelle heißt es in der Kolumne: "Und doch, das Ereignis und die Diskussion über es geben Anlass weiterzudenken! Das Mitleid mit den Opfern ist eine Sache, eine andere die Feststellung: Love-Parade und Teilnahme an ihnen sind, abgesehen von ihrem abstoßenden Erscheinungsbild, objektiv eine Art Aufstand gegen die Schöpfung und gegen die Ordnung Gottes, sind Sünde und Einladung zur Sünde!"

An anderer Stelle in der Kolumne schreibt Laun: "Was aber die Loveparade betrifft und den Gedanken, das Unglück mit 'Strafe Gottes' in Verbindung zu bringen, empfindet man als empörend, weil und wenn man denkt: 'Sünde? Wer? Wir doch nicht, wir amüsieren uns, wie wir wollen! Gott soll sich unterstehen, einen solchen Gott gibt es nicht!' Mit anderen Worten: Man weigert sich anzuerkennen, dass die Loveparade, abgesehen von ihrem krankhaften Erscheinungsbild, auch mit Sünde zu tun haben könnte und darum, folgerichtig, auch mit dem richtenden und strafenden Gott!"

Bei dem Techno-Spektakel am 24. Juli in Duisburg war eine Massenpanik ausgebrochen. 21 Besucher kamen ums Leben, mehr als 500 Menschen wurden verletzt.

(Ag.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Rainer Schaller Loveparade
Weltjournal

Loveparade-Veranstalter fährt Lamborghini zu Schrott

Rainer Schaller war bei Regen mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs. Er blieb unverletzt, an seinem Auto entstand ein Schaden von 100.000 Euro.
Loveparade-Katastrophe in Duisburg
Weltjournal

Loveparade: Streit um Mitschuld der Stadt Duisburg

Ein von Duisburg beauftragtes Gutachten stellt keine Pflichtverletzungen der Stadt fest. Der Innenminister von Nordrhein-Westfalen ortet hingegen mangelnde Kontrollen.
Loveparade Buergermeister stellt sich
Weltjournal

Loveparade: Bürgermeister stellt sich Abwahlverfahren

Nach der Loveparade-Tragödie stellt sich der Duisburger Bürgermeister Sauerland einem Abwahlverfahren im Stadtrat. Ihm wird vorgeworfen, Warnungen in den Wind geschlagen zu haben.
Gedenkfeier für Loveparade-Opfer hat begonnen
Weltjournal

Gedenkfeier: "Loveparade wurde zum Totentanz"

Deutschlands Kanzlerin Angela Merkel war bei der Feier vertreten. Der Gedenkgottesdienst wurde im Fußballstadion auf Leinwänden übertragen. Nur einige hundert Menschen fanden den Weg ins Stadion.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.