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Kommt ein Telekom-Boom?

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Seit Ausbruch der Coronapandemie spielt die Telekommunikationsbranche eine noch wichtigere Rolle als je zuvor.

Wien. Die Coronapandemie hat viele Branchen hart getroffen. Doch weil damit auch immer mehr Menschen auf Kommunikationstechnologie angewiesen sind, profitiere davon die Telekommunikationsbranche, sagt Johannes Maier, Analyst beim Schweizer Vermögensverwalter Bantleon. „Während Unternehmen und Konsumenten Investitionen in konjunkturellen Schwächephasen oft verschieben und sich einige zyklische Branchen deshalb derzeit im freien Fall befinden, bleiben eine funktionierende Internetverbindung oder ein Mobilfunkvertrag quasi alternativlos.“

Maier gefällt ein weiterer Aspekt: Wegen der robusten Nachfrage in den unterschiedlichsten Marktphasen locken Telekommunikationsunternehmen mit attraktiven Dividendenrenditen von durchschnittlich fünf bis sechs Prozent. „Diese sind auch in der aktuellen Krise realistisch, während Unternehmen in zyklischen Branchen die für das Geschäftsjahr 2020 geplanten Dividenden seit Jahresbeginn bereits um mehr als die Hälfte gesenkt haben.“

(c) Die Presse


Dennoch sollte man Maier zufolge ein wenig genauer hinter die Kulissen der Branche schauen. Neben Betreibern von Rechenzentren und Funkmasten seien die Geschäftsmodelle jener Telekommunikationsfirmen mit eigener Netzinfrastruktur besonders robust. Maier verweist in diesem Zusammenhang auf die Deutsche Telekom. „Der Konzern ist ein gutes Beispiel für ein erfolgreiches Unternehmen mit eigener Netzinfrastruktur. Mit mehr als 50.000 eigenen Funkmasten ist er einer der größten digitalen Infrastruktur-Betreiber Europas.“ Im Frühjahr setzte der Konzern zudem einen großen Meilenstein. Nach einem längeren Genehmigungsverfahren konnte die Konzerntochter T-Mobile US den Rivalen Sprint aus den USA übernehmen.

Das wirkte sich auch auf die Zahlen aus. Im ersten Halbjahr 2020 steigerte die Deutsche Telekom den Umsatz um 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahreswert auf 47 Milliarden Euro. Der operative Gewinn stieg um eine Milliarde Euro auf 5,6 Milliarden Euro.

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