Zukunft

Sind Batterie-Aktien verheißungsvoll?

Elektroautos sind von der Straße nicht mehr wegzudenken. Doch entscheidend für ihre Reichweite ist die Technologie, die in ihnen steckt. Wie der Markt aussieht und wer ihn dominiert.

Wien. Wenn von Elektroautos die Rede ist, fällt der Name Tesla recht schnell. Das Model 3 des Unternehmens aus Kalifornien ist das am meisten verkaufte E-Auto der Welt. Tesla erzeugt auch Batterien – allerdings hat das Unternehmen in diesem Markt keine Vormachtstellung. Vielmehr mischen hier zahlreiche Firmen und Start-ups aus der ganzen Welt mit. Und jedes dieser Unternehmen versucht, an die Spitze zu kommen. Für Investoren kann das ganz interessant sein, vor allem weil das eine oder andere Unternehmen in den kommenden Jahren an die Börse gehen könnte – oder dort schon ist.

Einer Analyse der Commerzbank zufolge ist China heute der mit Abstand größte Produzent von Batterien, und zwar solchen, die auf einer Lithium-Ionen-Technologie basieren. 80 Prozent der weltweiten Fertigung findet im Reich der Mitte statt. Daran dürfte sich so schnell nichts ändern, selbst wenn zunehmend Kapazitäten in den USA und Europa aufgebaut werden.

Beide Kontinente wollen sich auf lange Sicht nicht in die Abhängigkeit eines einzigen Landes begeben. Schon gar nicht jetzt, da durch die Covid-19-Pandemie offensichtlich geworden ist, wie verletzlich globale Lieferketten sein können. Europa hat dabei viel vor: Es will seinen weltweiten Marktanteil bei Batterien in den nächsten fünf Jahren von vier auf 15 Prozent steigern.

Was den Firmen dabei zugutekommt: Sie haben die Politik in Gestalt der EU im Rücken, die die Branche seit 2017 im Rahmen einer Batterieallianz unterstützt. Doch auch einzelne Nationalstaaten haben das Thema längst aufgegriffen.

So erhielt der börsenotierte Chemiekonzern BASF erst Mitte August von der Republik Deutschland und dem Bundesland Brandenburg eine Zusage über 175 Mio. Euro für eine Batteriematerialienfabrik. Die BASF-Anlage soll Vorprodukte aus der finnischen Produktion verwenden und zunächst eine Kapazität haben, die die Ausstattung von rund 400.000 Elektrofahrzeugen mit Batteriematerialien ermöglicht.

Deutschlands Wirtschaftsminister, Peter Altmaier, glaubt jedenfalls an einen wahren Boom der Branche: „Es ist absehbar, dass wir in Deutschland in diesem Bereich einige Zehntausend Arbeitsplätze schaffen werden.“ Europa müsse bei der Quantität nicht mit Asien konkurrieren, solle jedoch die besten, leistungsfähigsten und umweltfreundlichsten Batterien entwickeln. „Da können wir führend werden, und das wollen wir auch.“

Wenn man der Entwicklung Glauben schenken darf, dann setzen europäische Firmen aber nicht zwangsläufig auf das Geschäft mit Batteriezellen für E-Autos, das derzeit von Catl aus China sowie Samsung und LG Chem aus Südkorea dominiert wird. Vielfach produzieren die Europäer auch Spezialbatterien.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.