Randerscheinung

Das Ende der Ferien im Coronajetlag

Carolina Frank
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Her mit dem September, das wird schon alles irgendwie werden.

Verloren im Coronajetlag, wie wir es sind, bietet der nahende September gnädig einen Orientierungspunkt. Wie im Home-Office das Gefühl für exakte Wochentage und ungefähre Tageszeiten zunehmend schwammiger geworden ist, ist mit dem Lockdown und da vor allem der Schulschließung auch das Zurechtfinden im Jahreskreis unscharf geworden. Der Beginn der großen Ferien (das schreibe ich knapp vor deren Ende) war statt des üblichen Riesenknalls ein kaum wahrnehmbares Hinübergleiten. Sommerferien ohne Anfang nehmen vielleicht auch kein Ende, dachten wir zuletzt schon. Aber da: der September. Gleich in der ersten Woche hängen die Klassenlisten im Gymnasium aus, dank derer der Jüngste erfährt, welche seiner Freunde aus der Volksschule wieder mit ihm in der gleichen Klasse sein werden. Das spielt zwar meist nur in den ersten Monaten eine Rolle, doch das weiß er noch nicht. Und der Mittlere kann sich nächste Woche mit einem Token irgendwo einloggen und erfährt dann, ob er einen Studienplatz in der von ihm bevorzugten Studienrichtung angeboten bekommt. Wenn nicht, bleiben immerhin noch ganze drei Wochen, um eine Alternative aufzustellen. Vielleicht ginge ja die Studienplatzbewirtschaftung mit ein wenig Anstrengung tatsächlich noch besser, wer weiß? Sonst haben wir im Sommer wieder einiges gelernt: Mund-Nasen-Schutz in Charterfliegern ist ungefähr so sinnvoll, wie ein Handtuch ins Wasser mitzunehmen. Eiernockerl und Eierschwammerl werden nicht beide mit Eiern gekocht (der Jüngste war sich nicht sicher). In Österreich im Allgemeinen und im Salzkammergut im Besonderen kann es im Sommer schon auch einmal regnen. So, und jetzt tun wir nicht mehr lang herum: Her mit dem September, das wird schon alles irgendwie werden.

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