Quergeschrieben

... und sogleich kommt das Totschlagargument Islamophobie

Der Satz, Judenhass habe nichts mit dem Islam zu tun, sei wohlmeinend, aber unaufrichtig, sagt der algerischstämmige Religionsphilosoph Abdel-Hakim Ourghi.

Uneingeschränkte Toleranz führe notwendigerweise zum Verschwinden derselben, warnte der aus Österreich gebürtige Philosoph Karl Popper (1902−1994), der – den „Anschluss“ Österreichs an Nazideutschland vorhersehend – 1937 nach Neuseeland ins Exil ging: „Denn, wenn wir die unbeschränkte Toleranz sogar auf die Intoleranten ausdehnen, wenn wir nicht bereit sind, eine tolerante Gesellschaftsordnung gegen die Angriffe der Intoleranz zu verteidigen, dann werden die Toleranten vernichtet werden und die Toleranz mit ihnen“ (aus: „Die offene Gesellschaft und ihre Feinde“). 16 seiner Familienmitglieder wurden übrigens von den Nazis ermordet.

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Wer Poppers Toleranz-Paradoxon in Islam-Debatten wirft, landet schneller im rechten Abstelleck, als er nach links abbiegen kann. Auch aus Gründen falsch verstandener politischer Korrektheit wird bei islamistisch motivierten Anschlägen flott relativiert, werden rechte Deppen versus muslimische Idioten aufgerechnet und Schuldige gesucht: Mehrheitsgesellschaft, Schulsystem, mangelnde Aufstiegschancen.

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