Installation

Forum Alpbach: Fahnen gegen Nationalstaaten

Andrea Salzmanns Fahnen: Pastelltöne statt Geometrie und strengen Farbanteilen.
Andrea Salzmanns Fahnen: Pastelltöne statt Geometrie und strengen Farbanteilen.Katharina Roßboth
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Andrea Salzmanns Installation vor dem Congress Centrum, Fahnen in Pastellfarben, soll das Fundament des Nationalstaats hinterfragen.

Ein bisschen schwierig sei es für sie als Künstlerin ja schon, sagt Andrea Salzmann. Dass ihre Installation beim Forum Alpbach nur so wenige Menschen tatsächlich sehen können. Und nein, Fotos seien kein ausreichender Ersatz dafür. „No Border, No Nation“, so der Titel des Werks, sollte ganz anders wirken. Wenn die Forumsteilnehmer nämlich auf dem Weg zum Congress Centrum an der traditionellen Allee der Flaggenmasten vorbeigehen. Und dort statt der Fahnen der Nationen der teilnehmenden Studenten pastellfarbene und verwaschen wirkende Flaggen hängen.

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„Die Pastellfarben sind eine Auflösung der Eindeutigkeit, dass man eine Fahne im Schlachtfeld erkennen soll“, sagt Salzmann. Auch die strengen Farbanteile, etwa bei Österreich ein Drittel rot, ein Drittel weiß, ein Drittel rot, seien damit weg. So wie auch die meist rechteckige Geometrie. Und direkt beim Congress Centrum, da stehen noch einmal fünf Fahnen, die an die Farben des Regenbogens erinnern. Eine Anspielung auf die LGBTQ-Flagge? Salzmann lächelt. Ja, das stecke sicher auch dahinter. „Aber eigentlich noch viel mehr. Auch Klimawandel, Flüchtlinge, die soziale Frage – alles, wo man das Gefühl hat, dass etwas aus dem Ruder läuft.“ Die fünf Spektralfarben, so erzählt sie, sollten die Nation als patriarchales Konstrukt auflösen.

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