Die EU sieht einen Verstoß gegen internationales Recht. Berlin will mit seinen Verbündeten über Konsequenzen beraten.
„Aufs Schärfste“ hat die EU am Mittwoch die Vergiftung des russischen Oppositionsführers Alexej Nawalny verurteilt. Für den EU-Außenbeauftragten Josep Borrell ist der Einsatz chemischer Waffen ein Verstoß gegen internationales Recht. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sagte am Mittwoch Abend, die Vergiftung sei ein „verabscheuungswürdiger und feiger Akt – wieder einmal“.
Die USA wiederum zeigten sich „zutiefst beunruhigt“ - man werde nun mit den Verbündeten zusammenarbeiten, so der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats, John Ullyot. Auch andere Staaten, allen voran Frankreich und Großbritannien, aber auch Kanada, reagierten empört und forderten von Moskau rasche Aufklärung. Und die NATO kündigte Beratungen an.
Merkel: „versuchter Giftmord"
Damit wird auch Deutschlands Kanzlerin Angela Merkel der Rücken gestärkt. Sie hatte den Fall Nawalny am Mittwoch zur Chefsache gemacht und war in direkte Konfrontation zu Russland gegangen. Die deutsche Bundesregierung sieht es als "zweifelsfrei" bewiesen an, dass Nawalny mit dem chemischen Nervenkampfstoff Nowitschok vergiftet wurde. Ein Spezial-Labor der Bundeswehr hatte dies festgestellt. Kanzlerin Angela Merkel sprach am Mittwoch von einem "versuchten Giftmord" an einem der führenden Oppositionellen Russlands: "Er sollte zum Schweigen gebracht werden.“ Berlin will nun mit den Verbündeten über Konsequenzen gegenüber Russland beraten.
(apa/red.)