Gelbe Corona-Ampel stört Bundesliga-Start nicht

SOCCER - UNIQA OEFB Cup, Rapid vs St.Johann
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Das Schalten der Corona-Ampel auf Gelb sorgte im österreichischen Sport für Unruhe. Aber, die Details sind längst bekannt, der aktuelle Schritt erst mit 1. Oktober gültig.
 
 

Wien. Gleich vorweg, weil der Wirbel um die gelb-strahlende Corona-Ampel am Freitag in Wien doch Wirbel und Ungewissheit ausgelöst hat: Der Start der Fußball-Bundesliga mit 11. September ist nicht in Gefahr. Auch müssen Rapid-Fans am kommenden Freitag im Spiel gegen Admira nicht um Einlass bangen, sofern sie sich unter den 10.000 befinden, die eine Karte oder ein Abo gekauft haben.

Die Empfehlung respektive das am Freitag ergangene Umschalten der Ampel wird erst am 23./24. September im Nationalrat behandelt – und tritt mit 1. Oktober erst in Rechtskraft. Ab dann gilt jedoch im Wiener, Linzer, Grazer oder Kufsteiner Sport: im Hallensport sind maximal 2500 Fans zugelassen, im Freien 5000. Und auch nur dann, sofern die lokale Veranstaltungsbehörde dazu ihr „grünes Licht“ erteilt hat.

Allerdings: Es gilt Maskenpflicht, einzig am zugewiesenen Sitzplatz darf bei Gelb der Mund-Nasen-Schutz abgenommen werden. Auch müssen alle Abstandsregeln und Hygenie-Vorkehrungen eingehalten werden.

Werden Karten ausgelost, sind die Sorgen berechtigt?

Wie die jeweiligen Vereine, Ligen und Sportarten (etwa Tennis, Erste Bank Open) darauf reagieren, bleibt abzuwarten. Bei einem Wiener Fußballklub wird die geringere Kapazität kein Problem darstellen, war zu vernehmen. In Hütteldorf hingegen schon.

Allerdings: Die Option, dass bis Anfang Oktober die Ampel wieder auf Grün steht, ist nicht unrealistisch.

Auf https://corona-ampel.gv.at sind alle Maßnahmen nachzulesen, die mit den Ampelfarben verbunden sind. Für die Ausübung von Sportaktivitäten bedeutet die mittlere Warnstufe zunächst keine Einschränkungen im Vergleich zur Grün-Phase.

Ausgenommen ist hier der Spitzensport, auf den bei Orange zusätzliche Einschränkungen, wie die Beschränkung der Besucherzahl (max. 250 Indoor, 500 Outdoor) zukommen. In geschlossenen Räumen, wie etwa Fitnessstudios, soll es Kapazitätsbeschränkungen in Abhängigkeit zur Fläche geben. Außer bei der unmittelbaren Sportausübung soll bei Orange indoor wieder die Pflicht zum Mund-Nasen-Schutz gelten.

Steht die Ampel auf Rot („sehr hohes Risiko“) sind die Fitnesscenter und ähnliche Sportstätten und Freizeiteinrichtungen zu. Sport im Freien soll nur alleine oder mit im Haushalt lebenden Personen betrieben werden.

Reaktion der Bundesliga

„Wir haben gehofft, dass die maximale Zuschauerzahl bei den einzelnen Ampelfarben eine höhere sein würde“, meinte Bundesliga-Vorstandsvorsitzender Christian Ebenbauer. Aktuell seien die auf der Corona-Website der Regierung veröffentlichten Angaben nicht rechtlich verbindend. „Aus meiner Sicht, wird es eine rechtliche Verbindlichkeit Ende September, Anfang Oktober geben“, sagte dazu Ebenbauer. Man werde abwarten müssen, ob die lokalen Behörden („Sie sind die Entscheider“) nicht schon vorher einschränkende Maßnahmen treffen. „Es ist wesentlich, dass in den gelben Bereichen die Veranstalter mit den jeweiligen Behörden reden.“

Klar ist, dass die Clubs von Zuschauerbeschränkungen - wie schon im „Idealfall“ Grün mit 10.000 - unterschiedlich stark betroffen sind. Just für die Vereine in den aktuell gelben Regionen haben sie aber besonders große Auswirkungen. Wirft man einen Blick auf die durchschnittlichen Zuschauerzahlen bei Heimspielen des Grunddurchgangs der vergangenen Saison, wird ersichtlich, dass bei gelber Ampel vor allem Rapid, das derzeit nicht betroffene Salzburg, Sturm Graz und die Austria einen klaren Nachteil haben; die einzigen Clubs, die einen Schnitt von deutlich über 5000 Zuschauern aufwiesen.

Gerade im Falle Rapids (Durchschnitt 18.666) wäre der Unterschied mit 13.666 Zuschauern eklatant. Die übrigen acht Vereine hätten erst ab orange leuchtender Ampel ein Problem: Dann darf maximal nur noch 500 Zuschauern Einlass ins Stadion gewährt werden. „Überraschend ist für uns, dass bei Orange nur noch 500 Zuschauer möglich sind. Da hätten wir nach unseren letzten Infos mit 1.000 gerechnet“, sagte Ebenbauer dazu.

„Auf der einen Seite ist Vorsicht natürlich wichtig, auf der anderen Seite steht die Frage der wirtschaftlichen Tragfähigkeit“, meinte Ebenbauer. „Und da benötigt man eben Planungssicherheit.“ Genau die vermisst auch Sturms Geschäftsführer-Wirtschaft, Thomas Tebbich. „Jetzt habe ich schon ein Budget erstellt, wo ich nur 7740 Zuschauer hineinlassen darf und plötzlich sind es - ohne mir ersichtlichen Grund - nur noch 5000“, meinte er. Er bezeichnete den Einschnitt schlicht als „Wahnsinn und wirtschaftliche Katastrophe“.

Zum anderen hätten die Vereine durch die etwaige Beschränkung von Abonnenten auch ein Glaubwürdigkeitsthema. Es besteht die Gefahr, dass man die Leute langfristig verliert.“

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