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Der rote Manager, dem die ÖVP vertraut

Die Presse/Clemens Fabry
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Wolfgang Hesoun ist ein Manager, der eigentlich der SPÖ nahesteht. Trotzdem ist er in der ÖVP erstaunlich wohlgelitten. Auf seine Expertise wird gern gebaut – demnächst auch im Aufsichtsrat der Casinos Austria.

Das war's dann. Am 15. September tritt Walter Rothensteiner als Aufsichtsratspräsident der Casinos Austria ab. Nach 25 Jahren ist es genug, findet er, und da werden ihm nur wenige widersprechen. Aber es war halt ein prestigeträchtiger, attraktiver Posten, den Rothensteiner da hatte. Mit der Betonung auf war. Egal – Blick in die Zukunft: Wer wird ihm nachfolgen? Von Wunschkandidat Andreas Treichl gab es schon eine Absage. Doch mittlerweile wurde probater Ersatz gefunden. Siemens-Österreich-Chef Wolfgang Hesoun wird den Job machen. Offiziell ist das noch nicht, aber natürlich wurde schon mit ihm gesprochen. Alles auf Schiene also, und damit wird die Sache so richtig interessant: Hesoun ist nämlich, auch laut Eigendefinition, SPÖ-nahe. Einigermaßen verwirrend das. Und dann doch wieder nicht.

Auf den ersten Blick könnte man die bevorstehende Personalie bloß als exzellenten Schachzug der ÖVP interpretieren: Mit der Installierung eines roten Casinos-Präsidenten müssen sich die Türkisen nicht dem Vorwurf des parteiinternen Postenschachers aussetzen. Und, als Draufgabe: Sie könnten auch politisch motivierte Kritik – wenigstens vonseiten der SPÖ – am teilstaatlichen Glücksspielkonzern einigermaßen im Zaum halten.

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