Urschitz meint

Der abwegige Blick über die Ackerhecke

An der Rübe zeigt sich der Irrsinn des Agrar-Subventionssystems.

Die Zuckerrübenanbauflächen gehen in Österreich zurück, die Agrana will deshalb eine Zuckerfabrik sperren – und die Aufregung darüber ist groß. Dabei ist das kein spezifisch österreichisches Problem. Auch die deutsche Zuckerindustrie etwa baut Kapazitäten ab, weil die Bauern aus Kostengründen weniger anbauen.

Und woran liegt das? Am Rüsselkäfer? Am Klima? Am Billig-Zucker aus Südamerika, wie man uns weiszumachen versucht? Ja, an allem ein bisschen. Aber wer den Hauptgrund für die Malaise erfahren will, muss die deutsche Diskussion zum Thema mitverfolgen. Dort wird hauptsächlich die Wettbewerbsverzerrung innerhalb Europas beklagt.

Die europäische Agrarpolitik ist im Prinzip zwar eine gemeinsame, sie erlaubt aber offenbar unterschiedliche nationale Auslegungen. Einige europäische Länder bezahlen ihren Rübenbauern also spezielle Prämien, andere nicht. Rund 30 Prozent der Rübenanbauflächen werden auf diese Weise subventioniert. Und zwar saftig: Der Kostenvorteil der subventionierten Rübenbauern beträgt rund ein Drittel. Die Anbauflächen in Europa gehen – Überraschung, Überraschung – dort zurück, wo nicht subventioniert wird.

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