EU-Kommissionspräsidentin Von der Leyen muss nun entscheiden ob Andrew McDowell oder Maireád McGuinness die Nachfolge von Phil Hogan antritt.
Die irische Regierung hat am Freitag zwei Kandidaten für die Nachfolge von Phil Hogan als EU-Kommissar genannt. Wie von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen gefordert, wurde eine Frau und ein Mann nominiert. Es sind, wie die „Presse“ bereits am Donnerstag vorab berichtete, die EU-Abgeordnete Maireád McGuinness und der irische Direktor der Europäischen Investitionsbank, Andrew McDowell.
Aus Kommissionskreisen hieß es zuletzt, Irland werde nicht mehr das Ressort Handelspolitik erhalten, das bisher von Hogan geleitet wurde. Von der Leyen wird die irische Nachnominierung zum Anlass nehmen, ihre Kommissionsführung umzubilden. Fällt die Entscheidung auf McGuinness wäre die Balance an Frauen und Männer wieder fast hergestellt. Von 27 Kommissaren wären 13 weiblich.
Die 61-jährige Maireád McGuinness ist seit 2004 Abgeordnete im Europaparlament. Sie gehört der EVP-Fraktion an. Seit 2014 ist sie eine der Vizepräsidenten des Abgeordnetenhauses. Mehrfach wurde McGuinness als mögliche Kandidatin für das Amt des Parlamentspräsidenten ins Spiel gebracht. 2016 unterlag sie in einer Abstimmung dem späteren Parlamentspräsidenten Antonio Tajani.
Der ebenfalls als Kandidat genannte irische Außenminister Simon Coveney wurde nicht nominiert.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.09.2020)