Immobilien sind die Gewinner in Krisen. Doch das muss nicht für Immobilienaktien gelten. Die Ausrichtung der Unternehmen bestimmt den Kurs. Und da hat Wohnen die Nase vorn.
Techwerte waren heuer in aller aller Munde. Nicht nur, weil sie seit der Coronakrise regelrecht durch die Decke gingen, sondern auch, weil sie jüngst ziemlich unschön, wenn auch nur kurz, abschmierten. Zeit, sich einmal andere Aktien anzusehen, etwa jene aus der Immobilienbranche.
Immobilien gelten in unsicheren Zeiten ja als sicherer Zufluchtsort. Davon müssten doch auch die Konzerne an der Börse profitieren, sollte man meinen. Doch kommt es darauf an. Nicht alle Immobilienkonzerne setzen schließlich auf Wohnimmobilien. Viele sind im Bereich der Gewerbeimmobilien engagiert, betreiben Einkaufszentren oder Hotels.
Der coronabedingte Lockdown hat im Handel jedenfalls für das abrupte Ende von Besucherströmen gesorgt, die noch immer ziemlich ausgedünnt sind. Der E-Commerce, schon vor Corona ein Problem für stationäre Geschäfte, tut nun sein Übriges. Fachmarktzentren dagegen erfreuen sich wieder größerer Beliebtheit. Retail ist also nicht gleich Retail. Der Büromarkt wiederum scheint von der Krise noch eher unberührt zu sein, und das trotz Home-Office. Aber es kommt darauf an, wo sich die Liegenschaft befindet und von welcher Qualität sie ist. Und dann gibt es natürlich noch die Hotels, ein ganz schweres Thema in diesem Jahr. Wochenlang waren die Beherbergungsbetriebe geschlossen, über den Sommer teilweise überbucht. Manche haben indes kaum Touristen gesehen, Geschäftsreisende kommen nach wie vor – und wohl noch länger – nicht.