Ozean unter dem Eis

Die dunkle Seite des Pluto

Eisstrukturen wie diese „Penitentes“ in den Anden gibt es auch auf dem Pluto, dort ragen sie Hunderte Meter hoch.
Eisstrukturen wie diese „Penitentes“ in den Anden gibt es auch auf dem Pluto, dort ragen sie Hunderte Meter hoch.Getty Images
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Neue Bilder vom Außenposten des Sonnensystems bestätigen die Existenz eines Ozeans unter dem Eis, können aber nicht alle Rätsel klären.

Die Hölle ist nur in unserer Imagination heiß und grell, für Griechen und Römer war sie ein von Hades resp. Pluto regiertes Reich von „fahler Dämmerung und Winter“ (OvidMetamorphosen IV, 432). Das hatte auch Venetia Burney in der Schule in Oxford gelernt, ein Mädchen, das elf Jahre alt war, als 1930 die Sensation die Runde machte, man habe am eisigen und düsteren Rand des Sonnensystems einen Planeten gefunden und suche einen Namen.

Sie schlug „Pluto“ vor, und Roger Putnam entschied sich dafür. Er war der Neffe von Percival Lowell, einem Unternehmer und Hobbyastronomen, der 1894 aus Unregelmäßigkeiten der Bahn des bis dahin äußersten Planeten, Neptun, auf einen weiteren geschlossen hatte, zum Aufspüren steckte er sein Geld in ein Observatorium. Dort sichtete man 1915 eine Spur, aber sie war so schwach, dass Lowell, der im Folgejahr starb, sie übersah. Erst 1930 gelang Clyde Tombay der Fund, er war ein Mitarbeiter des Neffen, der das Werk des Onkels fortsetzte und dem „Pluto“ vielleicht auch deshalb gefiel, weil sich die Anfangsbuchstaben mit den Initialen des Onkels deckten.

Wie auch immer, die Sensation war da, aber je länger die Astronomen hinsahen, desto länger wurden ihre Gesichter: Der entlegene Außenposten, den man zunächst für so groß wie die Erde hielt, wurde von Beobachtung zu Beobachtung kleiner, schließlich wurde er als Planet entthront und herabgestuft zum Zwergplaneten Nr. 134340.

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