Leitartikel

Die Wien-Wahl wird ein (kleines) Trauerspiel

WIEN-WAHL: WERBEPLAKAT AM RATHAUS
WIEN-WAHL: WERBEPLAKAT AM RATHAUSAPA/HANS PUNZ
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Sämtliche Parteien stapeln tief, fast alle vertrauen auf ihre Bundespolitiker: Weder Wahlkampf noch die Wahl am 11. Oktober werden demokratiepolitische Sternstunden. Und daran ist nicht Corona schuld.

Kantige Oppositionspolitiker oder mutige Juniorpartner wählen gern im Frühling: Nach dem Winter ist der Wunsch nach Aufbruch und Veränderung größer als sonst. Amtsinhaber wählen gern im Herbst: Da wollen sich die Bürger wieder stabil einrichten, meist waren sie im Ausland, die Einsicht danach, dass Österreich und Wien so gut funktionieren, hatten viele im Gepäck. Michael Ludwig folgt dieser alten Binsenweisheit und wählt wie fast immer Michael Häupl im Oktober.

Der Wahlkampf läuft schleppend an. Die völlige Ausnahmesituation durch die Pandemie überlagert fast alles, die schwere Wirtschaftskrise, die jeden in der Stadt trifft, ändert auch die politische Debatte und wohl auch die Wahl. In Krisen scharen sich die Bürger um den (Regierungs-)Chef, so der Allgemeinplatz, den die Kommentatoren verbreiten. Aber stimmt das? Bis jetzt liegen die Parteien in Umfragen mehr oder weniger seit Wochen und Monaten bei den gleichen Werten. Corona scheint sich nicht deutlich auszuwirken. Mit einer wichtigen Ausnahme: Spannende regionalpolitische Themen werden wenig bis gar nicht diskutiert. Was traurig und schlecht zugleich ist. Selbst das zentrale politische Thema unserer Zeit wurde in den Hintergrund gedrängt, der Kampf gegen den Klimawandel befindet sich im Lockdown. Traurig und schlecht zugleich.

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