Die Uefa agiert mit nur drei statt fünf Auswechslungen unverantwortlich. Warum?
Die Coronapandemie hat nicht nur dem Fußball mit der monatelangen Unterbrechung, zahllosen Tests und einer weiterhin ungewissen Fanzukunft sehr großen Schaden zugefügt. Das Virus hatte auch dazu geführt, dass sich die in Nyon ansässigen Uefa-Regelhüter tatsächlich Gedanken darüber machten, wie denn dem Spiel und seinen Protagonisten geholfen wäre.
Fünf statt nur drei Auswechslungen wurden zuletzt im Europacup und den nationalen Ligen zugelassen, das war eine höchst vernünftige Entscheidung. Sie prompt für Länderspiele in der Nations League wieder zurückzunehmen, ist einfach nur falsch, realitätsfremd und beklemmend. Wann, wenn nicht jetzt, wenn Profis entweder direkt aus dem Urlaub, den ersten Meisterschaftsrunden oder der (zu) kurzen Vorbereitung wieder im Team spielen, wäre es wertvoller gewesen? Vor allem: Hat denn keiner der Funktionäre die darob größere Verletzungsgefahr miteinbezogen? Oder, bedacht, dass Partien sonder Zahl – deren wahrer Wert nur streitbar ist – in einem dicht gedrängten Fußballherbst mehr Substanz kosten? Also, Fußballer auf dem „Zahnfleisch gekrochen kommen“, wie es DFB-Coach Joachim Löw formulierte.