Der Digitalisierungsschub infolge der Coronakrise und die Hoffnung auf eine vernetzte Zukunft verlieh den Branchenaktien Schub.
Wien. Nachdem die US-Regierung verboten hat, an Huawei Chips zu liefern, die mithilfe amerikanischer Software entworfen oder mit amerikanischer Technik gefertigt worden sind (das betrifft auch Produkte europäischer Halbleiterfirmen wie NXP oder STMicroelectronics), will China nun seine eigene Halbleiterindustrie gezielt fördern: Der Branche solle dieselbe Priorität eingeräumt werden wie dem Aufbau der Atommacht, erfuhr die Nachrichtenagentur Bloomberg.
Der Grund für diese Prioritätensetzung: Die Welt benötigt mehr Rechenleistung – für die Umrüstung auf Home-Office und Onlinehandel, intelligente Maschinen, selbstfahrende Autos, Onlinespiele, zum Schürfen von Kryptowährungen. Wer die leistungsfähigeren Chips hat, hat im Rennen die Nase vorn. Ein Teil davon ist noch Zukunftsmusik, wofür die Anleger aber bereit sind, Geld auszugeben: Das durchschnittliche Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) der 39 im Bloomberg-Semiconductor-Index zusammengefassten Firmen liegt bei fast 30. Auf Basis der Gewinne von 2021 beträgt das KGV nur noch 20, so stark sollen die Gewinne steigen.