Wiens öffentlicher Verkehr gilt als vorbildlich. Doch abseits des gut erschlossenen Zentrums gibt es auch Gegenden, in denen davon nur wenig zu bemerken ist. Von Erich Kocina
Wien ist ein Dorf. Kann man das über eine Stadt sagen, die sich selbst als Weltstadt sieht? Die mit rund 1,9 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt im gesamten deutschsprachigen Raum ist? Und die in unterschiedlichen Rankings immer wieder als besonders lebenswert und gut ausgebaut gefeiert wird? Sagen wir so, es ist eine Frage der Perspektive. In den dicht verbauten Innenbezirken wird die Assoziation zum dörflichen Leben nicht ganz so oft auftauchen, selbst wenn im Namen mancher Grätzel noch das Erbe früherer Zeit als Endung mitgeführt wird – in Gumpendorf oder Matzleinsdorf zum Beispiel.
Außerhalb des Gürtels, da sieht es nicht immer so aus. Da stellt sich doch immer wieder das dörfliche Gefühl ein, als wäre man gerade nicht in einer Millionenstadt. Das kann positiv sein, wenn damit eine weniger dichte Verbauung gemeint ist, wenn es um den schnellen Zugang zu Grünraum geht oder wenn generell das Tempo des Lebens ein wenig niedriger, die Umgebung weniger betriebsam ist. Es kann aber auch bitter sein, wenn sich dahinter versteckt, dass man sich abgeschnitten fühlt vom Rest der Stadt. ...
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