Quergeschrieben

Babyelefanten reisen nicht im Zug . . .

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. . . und verantwortungsbewusste Frühbucher sitzen wegen coronabedingter Reisewarnungen mitunter ganz unschön in einer teuren Zwickmühle.

Von wegen Bahn fahren, Nerven sparen. Wer diesen Sommer dringliche Aufforderungen der Bundesregierung befolgte, zwecks Eindämmung der Covid-19-Pandemie in Österreich urlaubte und der Umwelt zuliebe nicht mit dem Auto, sondern mit den Österreichischen Bundesbahnen an das Sommerferienziel reiste, musste feststellen, dass die Österreichischen Bundesbahnen keine Babyelefanten befördern. Zumindest nicht auf den touristisch besonders stark frequentierten Strecken von Wien in den Westen oder Süden und retour. Die Railjets waren derart überfüllt, dass Menschen mitunter sogar auf dem Gang vor dem Klo hockten.

Ein-Meter-Sicherheitsabstand? Davon konnte man dann erst wieder im Liegestuhl am Seeufer oder auf der Almhütte träumen.

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Warum die ÖBB nicht wenigstens an den Wochenenden die Kapazitäten erhöhten und zwei Railjet-Einheiten zu 14-Wagen-Zügen verbanden, gehört zu den großen Rätseln dieses Sommers. Wenn in Flugzeugen coronabedingt die Mittelsitze leer bleiben sollen, müsste dann zwecks Distanzwahrung im Zug nicht auch der Nebensitz frei bleiben? Apropos Flugzeug: Viele Menschen haben ihre Flugreise schon voriges Jahr geplant, als Corona noch als überschaubarer Krankheitsherd im fernen China kleingeredet wurde, haben Tickets gekauft, Hotels, Privatzimmer, Ferienwohnungen, Sommerhäuser gebucht. Nachdem fast die ganze Welt vorübergehend zugesperrt worden war, nährte die schrittweise Rücknahme der Lockdown-Maßnahmen die Hoffnung, dass Reisen wieder möglich wird. Weil Österreich über manche Länder und/oder Regionen die höchste Reisewarnstufe verhängte, weil dort die Coronazahlen bedrohlich ansteigen (tatsächlich will man nun auf den Balearen lokale Lockdowns verordnen), sitzen die Frühbucher jetzt mitunter ganz unschön in der Zwickmühle.

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