Die Stadt ist wieder jene Metropole, in die man aus dem Donauraum geht, um etwas aus sich zu machen. Die Europäische Union hat dieses Phänomen verstärkt. Von Oliver Grimm
Zagreb an einem eisigen Jännerabend, Festgala zur Eröffnung des ersten EU-Ratsvorsitzes in der Geschichte Kroatiens. Auf der Bühne des Nationaltheaters, 1895 im Beisein von Kaiser Franz Joseph (hier in seiner Funktion als König von Ungarn) eingeweiht, stellt die Crème de la Crème der kroatischen Gesangskunst ihr Können vor einem internationalen Publikum unter Beweis. Der Blick in das Programmheft dieses offiziellen kulturellen Auftaktes des Ratsvorsitzes lässt erstaunen: Kaum einer der großteils ziemlich jungen kroatischen Sänger, der nicht in Österreich und vor allem in Wien studiert, Engagements oder eine Zeit in einem renommierten Ensemble absolviert hat. Nach Ende des Konzerts großes Getummel in den Gängen des Theaters, und wieder der Eindruck: Sobald man sich als österreichischer Korrespondent vorstellt, im Gespräch mit jungen Ministerialbeamten, Forschern oder Diplomaten, regnet es sofort freudige Anerkennung, das Angebot, statt auf Englisch auf Deutsch weiterzuplaudern, und die Erzählungen von Studien- und Arbeitsaufenthalten in Wien. ...
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