Wien

Regenbogenfahne zerrissen: "Erstaunlich viele" Teilnehmer bei spontaner Solidaritätsdemo

KUNDGEBUNG: DEM HASS KEINEN PLATZ
KUNDGEBUNG: DEM HASS KEINEN PLATZAPA/HANS PUNZ
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Organisatoren sprechen von 2000 Teilnehmern, die Polizei von 1000. Von homophoben Aktivisten, die am Samstag eine Regenbogenfahne zerrissen hatten, gab es keine Entschuldigung.

Zahlreiche Menschen haben am Montagabend in Wien gegen Homophobie demonstriert. Die Grünen hatten zu der Kundgebung aufgerufen, nachdem am Samstag bei einer Veranstaltung von teils rechtsextremen Gegnern der Corona-Maßnahmen eine Regenbogenfahne zerrissen worden war und Homosexuelle als "Kinderschänder" denunziert worden waren.

Zur Demonstration unter dem Motto "Dem Hass keinen Platz" geladen hatte die grüne Menschenrechtssprecherin, Ewa Ernst-Dziedzic, erst am Montagvormittag. Diesem Ruf seien "erstaunlich viele, ich würde sagen über 2000" Personen gefolgt, sagte die Abgeordnete am Montagabend. Die Exekutive schätzte die Teilnehmerzahl auf rund 1000. Am Vormittag hatte Ernst-Dziedzic die für den Vorfall am Samstag Verantwortlichen dazu aufgefordert, sich "in aller Form" bei der LGBTIQ-Community zu entschuldigen.

Die homosexuellenfeindlichen Aktivisten tauchten dann zwar auf der Kundgebung tatsächlich auf, Entschuldigung gab es aber keine. "Es gab keine Einsicht, und auch keine Entschuldigung, dass man da etwas gemacht hat, was auf offener Bühne nichts verloren hat", sagte Ernst-Dziedzic nach Ende der Kundgebung, bei der sie auch zwecks Deeskalation das Gespräch mit den Aktivisten gesucht hatte. Sie berichtete auch von diversen Störungen "auf mindestens zwei Seiten der Demo", "wo es sicher zu Zusammenstößen gekommen wäre, wäre die Polizei nicht da gewesen". Von der hohen Teilnehmerzahl zeigte sich die Menschenrechtssprecherin beeindruckt: Es habe einen "breiten Mobilisierungsgrad" gegeben, "weil schon am Samstag alle gesagt haben, das geht einfach nicht". Seitens der Polizei hieß es, die Demonstration sei ohne Vorfälle verlaufen.

(APA)

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