Geldmarkt

Anleger zahlen, um Österreich Geld borgen zu dürfen

Anleger bezahlen eine Emissionsrendite von bis zu -0,336 Prozent, also eine "Prämie", damit sie dem Staat Geld geben dürfen.

Die Republik Österreich hat heute durch die Aufstockung von zwei bereits existierenden Staatsanleihen rund eine Milliarde Euro am Kapitalmarkt aufgenommen und dafür von den Anlegern sogar Geld bekommen. Die Oesterreichische Bundesfinanzierungsagentur (OeBFA) stockte die fünfzehnjährige Bundesanleihe 2013-2034 mit einer Emissionsrendite von -0,125 Prozent und die Bundesanleihe 2020-2030 mit einer Rendite von -0,336 Prozent auf.

Bei der fünfzehnjährigen Bundesanleihe habe es erstmals eine negativ Rendite gegeben, sagte der OeBFA-Chef Markus Stix zur APA. Außerdem sei der Zinsabstand (Spread) zu vergleichbaren deutschen Staatspapieren weiter zurückgegangen.

Anleger bezahlen mit somit eine "Prämie", dass sie dem Staat Geld leihen dürfen, weil sie einen "sicheren Hafen" für ihr Geld suchen. Die OeBFA managt die Finanzschulden des Bundes und kümmert sich unter anderem um die Begebung der Bundesanleihen. Ende August lag die Finanzschuld des Bundes bei 219,8 Milliarden Euro mit einer effektiven Verzinsung von 1,65 Prozent per annum und einer durchschnittlichen Restlaufzeit von 11,10 Jahren.

Der OeBFA-Chef geht "grundsätzlich nicht von steigenden, sondern gleichbleibenden Zinsen" aus. Am Markt würden aufgrund der Deflationssorgen und des starken Euro noch weitere Maßnahmen der Europäischen Zentralbank (EZB) erwartet.

(APA)

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