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Belarus: Weiterer Oppositionspolitiker festgenommen

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FILES-BELARUS-POLITICS-UNREST-ARRESTAPA/AFP/SERGEI GAPON
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Maskierte hätten den Jursiten Maxim Snak aus seinem Büro entführt, teilte der Anwalt des Oppositionellen mit. Seither bestehe kein Kontakt zu ihm.

Ein weiterer belarussischer Oppositionspolitiker ist Medienberichten zufolge festgenommen worden. Maxim Snak sei vom staatlichen Ermittlungskomitee in Gewahrsam genommen worden, meldete die Nachrichtenagentur RIA am Mittwoch. Ein Anwalt des Oppositionellen teilte laut dem Nachrichtenportal Sputnik Belarus mit, Snaks Wohnung sei durchsucht worden.

Die Agentur Interfax meldete unter Berufung auf Vertraute des Oppositionellen, in zivil gekleidete Maskierte hätten Snak aus dessen Büro geführt. Auch das Büro des inhaftierten Oppositionspolitikers Viktor Babariko werde durchsucht.

Der Jurist Maxim Snak sei nach einem kurzen Telefonat nicht mehr erreichbar, teilte ein Sprecher der Opposition am Mittwoch dem Internetportal tut.by mit. Snak habe ihm nur noch sagen können, dass Maskierte zu ihm gekommen seien. Dann sei die Verbindung abgebrochen.

Wo ist Kolesnikowa?

Der 39-Jährige ist im Präsidium des Koordinierungsrates und eines der bekannten Gesichter der Opposition. Die Behörden gehen gegen das Gremium vor, die meisten Mitglieder wurden festgenommen oder zur Ausreise gedrängt. Der Jurist und die international hoch angesehene Literaturnobelpreisträgerin Swetlana Alexijewitsch waren zuletzt die einzigen Mitglieder, die noch in Belarus und in Freiheit waren.

Die führende Oppositionelle Maria Kolesnikowa war nach Behördenangaben vom Dienstag an der Grenze zur Ukraine festgesetzt worden. Die Agentur Interfax Ukraine hatte unter Berufung auf die Regierung in Kiew gemeldet, Kolesnikowa habe ihren Pass zerrissen, um eine Abschiebung zu verhindern. Kolesnikowa war seit Montag unauffindbar. Nach Medienberichten wurde die 38-Jährige im Zentrum von Minsk verschleppt.

In Belarus kommt es seit der umstrittenen Wiederwahl von Präsident Alexander Lukaschenko Anfang August regelmäßig zu Massenprotesten. Die Opposition wirft dem seit 26 Jahren autoritär regierenden Staatschef Wahlbetrug vor.

(APA/Reuters/dpa)

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