Quergeschrieben

Wer hat Angst vor „Little Italy“?

Der Integrationsbericht zeigt die Segregation des Bildungssystems. Doch die Vorschläge der ÖVP fördern Parallelgesellschaften eher.

Am Dienstag war es so weit. Der Integrationsbericht wurde präsentiert. Vorab waren bereits einige ausgewählte Ergebnisse veröffentlicht worden („jeder Vierte hat Migrationshintergrund“), doch die Essenz der 133-Seiten-Studie ist eine andere: Der Integrationsbericht zeigt, wie katastrophal es um unser Bildungssystem steht. Wenn Kinder mit Migrationshintergrund schon in der Pflichtschule ihren autochthonen Mitschülern in Mathematik um ein Lernjahr, beim Lesen zwei Lernjahre hinterherhinken, wenn dann folglich ein Drittel von ihnen in der achten Schulstufe die Bildungsstandards in Lesen oder Rechnen nicht, ein weiteres Drittel sie nur teilweise erreicht, läuft etwas mächtig falsch.

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Die Chancen sind ungleich verteilt: Je höher der Anteil an Schülern, die eine nicht deutsche Alltagssprache haben, desto schwächer die Lernleistungen. Und laut Bildungsbericht 2018 besucht an den Neuen Mittelschulen (NMS) jedes dritte Kind mit nicht deutscher Alltagssprache eine Klasse, in der mindestens drei Viertel der Mitschüler ebenfalls eine andere Umgangssprache als Deutsch haben. An AHS-Unterstufen ist diese Konzentration viel geringer und betrifft nur 16 Prozent der Kinder mit nicht deutscher Alltagssprache.

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