Vertrauensfrage

Nur keine Hast in der Forschung am Impfstoff!

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FILES-BRAZIL-CHINA-HEALTH-VIRUS-VACCINEAPA/AFP/DOUGLAS MAGNO
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Wer zu sehr drängt, gefährdet das Vertrauen auf bewährte Impfungen.

Der Druck ist gewaltig, weil die Hoffnung so groß ist: dass der Albtraum, den uns ein nicht sonderlich aggressives, aber verflucht ansteckendes Virus beschert hat, schlagartig vorüber sein könnte. Dann nämlich, wenn „die“ Impfung steht, die uns alle immun macht.

Es spricht ja auch manches für diese Hoffnung: etwa, dass Sars-CoV-2 nicht sehr mutationsfreudig scheint. Auch ist die nun bekannt gewordene Erkrankung eines Probanden kein Grund zum Aufgeben: Es ist einleuchtend, dass Impfungen, die ja das Immunsystem absichtlich provozieren, dieses auch überreizen können. Dass man gerade bei einer Viruskrankheit, die oft erst dadurch schwer wird, dass das Immunsystem überreagiert, aufpassen muss, dass die Impfung nicht genau das bewirkt.

Forscher mit Sinn für ihre Verantwortung – und den haben die meisten – wissen das. Und sie wissen, dass Rückschläge wie dieser eine große Gefahr bergen: nämlich dass der mühsam erkämpfte Konsens wackelt, dass Impfungen, wenn sie denn erprobt sind, prinzipiell etwas Gutes sind, dass sie wesentlich beigetragen haben, etliche Krankheiten in die Schranken zu weisen.

Es wäre ein trauriger Nebeneffekt, wenn der große Druck, den Politiker von Trump abwärts ausüben, bewirken sollte, dass die Akzeptanz für bewährte und wichtige Impfungen sinkt.

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