Oper

Eine Elektra, die immer noch (zu)packen kann

WIENER STAATSOPER/MICHAEL PÖHN
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Im Triumph kehrt Franz Welser-Möst mit einer neu besetzten „Elektra“ an die Wiener Staatsoper zurück. Harry Kupfers legendäre Inszenierung der Strauss-Oper bietet jetzt und in Zukunft wieder zeitlos starkes Musiktheater.

Keines der Corona-Gebote an der Wiener Staatsoper wird vom Publikum derzeit so lustvoll ignoriert wie das Ersuchen der Direktion, auf Bravo- und Buhrufe zu verzichten. Wen wundert's? Für die Musikliebhaber im Auditorium bedeutet Oper nicht zuletzt, den eigenen Emotionen freien Lauf zu lassen. Gerade bei einem so monumentalen, auf- und durchrüttelnden Stück wie Richard Strauss' „Elektra“. Also brandete schon als Willkommensgruß Jubel für Franz Welser-Möst auf, der nach über sechs Jahren erstmals wieder im Haus am Ring ans Pult trat.

Manchmal hat es ja den Anschein, als seien Wiens größte, am meisten gepriesene Lieblinge genau die, die gerade nicht zu erleben sind – während an den Vorhandenen gemäkelt wird. Die Liste historischer Beispiele ist lang, und Welser-Möst, Generalmusikdirektor der Jahre 2010 bis 2014, bildet keine Ausnahme. Am Ende der insgesamt packenden Aufführung gab es Ovationen für das ganze Ensemble und das Orchester, vor allem aber für den exemplarisch gerührten Dirigenten. Alles schien vergessen: Welser-Mösts Zwist mit Dominique Meyer, sein Rücktritt und die danach verhärteten Fronten. Bogdan Roščić macht's wieder gut.

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