Studie

Das langsame Ende der Globalisierung

Mann im Finanzdistrikt von Tokio.
Mann im Finanzdistrikt von Tokio.(c) Reuters
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Die Vernetzung der Staatengemeinschaft löst sich langsam wieder auf. Corona verstärkt diese Entwicklung. Eine aktuelle Studie warnt vor den Folgen - insbesondere für EU-Staaten wie Deutschland und Österreich.

Sie war nie beliebt: Die Globalisierung hatte stets Feinde, weil sie den Wettbewerb erhöhte, Arbeitsplätze in Billiglohnländer verschob und gegenseitige Abhängigkeiten schuf. Doch seit Beginn der Finanzkrise 2008 reduziert sich die wirtschaftliche Vernetzung der Welt. In diesem Jahr wird die Corona-Pandemie diese Entwicklung noch deutlich verstärken. Das geht aus dem jüngsten Globalisierungsreport der Bertelsmann Stiftung hervor, der am Donnerstag vorgestellt wurde. Und die Folgen dieser Entwicklung werden alles andere als positiv sein. Ganz im Gegenteil. Insbesondere Industrienationen wie Deutschland, Japan, aber auch Österreich werden auf einen Teil ihres Wohlstands verzichten müssen.

Laut dem Globalisierungsreport erhöhte sich Österreichs jährliche Wirtschaftskraft (BIP) durch die Teilnahme an der Globalisierung im Jahr 2018 noch um 960 Euro pro Einwohner (in realen Preisen). Da sich die Wirtschaft parallel mit jener von Deutschland entwickelt, ist in diesem Jahr – grob geschätzt – mit einer Reduzierung dieses BIP-Anteils um bis zu einem Drittel zu rechnen. Für Deutschland waren es 2018 noch 1400 Euro pro Einwohner. Durch Corona rechnen die Studienautoren mit einem Rückgang um bis zu 500 Euro. Das bedeutet den Verlust von tausenden Arbeitsplätzen insbesondere in der exportorientierten Industrie, aber auch im Tourismus.

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