Einspruch

Die angekündigten Koranverbrennungen und Heinrich Heine

In Malmö löste die Koranverbrennung Ende August gewalttätige Gegendemonstrationen aus.
In Malmö löste die Koranverbrennung Ende August gewalttätige Gegendemonstrationen aus.(c) imago images/TT (TT via www.imago-images.de)
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Am Samstag soll an fünf Orten von Stockholm der Koran brennen. Erst brennen Bücher, dann Menschen: Worauf sich Heines berühmter Satz ursprünglich bezog.

„Das war ein Vorspiel nur, dort, wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen.“ Kein Schriftstellersatz wurde und wird im Zusammenhang mit den Bücherverbrennungen durch die Nationalsozialisten so viel zitiert. Wenige Jahre, bevor Heinrich Heine ihn niederschrieb, verbrannten Studenten auf dem Wartburgfest 1817 „undeutsche“ Schriften (die Nazis eiferten ihnen explizit nach). Häufig wird Heines Satz darauf bezogen – und dabei vergessen, um welche Art Bücherverbrennung es dabei eigentlich ging. In der Tragödie „Almansor“, aus der er stammt, geht es um eine Koranverbrennung.

„Almansor“ spielt im spanischen Granada, das christliche Ritter rückerobert haben. Ihr Anführer, der Inquisitor-Kardinal Ximenes, habe auf dem Markt von Granada einen Koran auf dem Scheiterhaufen verbrannt, erzählt der Muslim Almansor seinem früheren Diener Hassan. Darauf folgt, aus dessen Mund, der berühmte Satz.

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