Auch das Kupplungspedal wird intelligent

Symbolbild Pedale
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Bei Kia noch nicht zu Ende erfunden: das dritte Pedal.

Dass die Europäer erklärte Automatikmuffel sind, erschwert die Verbreitung von verbrauchssenkenden Systemen wie Gleit- oder Segelmodus – derlei war bisher bei Schaltgetrieben nicht anwendbar. Bei einer Automatik mit dieser Funktion kappt die elektronische Steuerung den Kraftschluss zum Antriebsaggregat, wenn es nicht unter Last betrieben wird. In der handgerührten Variante setzt in diesem Fall unweigerlich die Motorbremsung ein.

Kia hat nun die manuelle Schaltbox fit für das spritsparende Feature des „Laufenlassens“ gemacht. Die Lösung ist ein intelligentes Kupplungspedal, das demnächst die Mild-Hybrid-Versionen der Modelle Rio und Stonic bereichern wird, gegen Jahresende auch die der großen Ceed-Familie.

Die bisherige Anordnung der Kupplungsbetätigung wurde um eine elektronische Abnahme des Pedalkommandos und einen elektronischen Aktuator ergänzt. Er löst die Motor-Getriebe-Verbindung auch ohne Betätigung des Pedals – und zwar automatisch, wenn der Fuß vom Gas geht. Zugleich wird der Motor sanft abgeschaltet, und der Wagen gleitet still weiter. Die Betätigung eines Pedals – Kupplung oder Bremse – holt den Antrieb sofort aus der Ruhephase, um zur Nutzung der Bremswirkung (bergab, vor der Ampel) den Kraftschluss zwischen Motor und Getriebe wieder herzustellen.

Das Ganze geschieht fließend und ruckfrei, wovon wir uns auf ersten Kilometern überzeugen konnten, in der Bedienung der Handschaltung ändert sich für den Fahrer nichts. Günstig ist die Lösung auch noch: Sie verlangt außer den neuen Komponenten am Pedal keine zusätzlichen Änderungen bei der Kupplung selbst oder am Getriebe.

Die Spritersparnis beträgt laut Kia gegenüber einem vergleichbaren Modell ohne Mild-Hybrid etwa zehn Prozent, von denen drei bis vier dem schlauen Pedal geschuldet sind. (pab)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.09.2020)

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