Luftfahrt

Lauda streicht Basis in Deutschland

Die Ryanair-Tochter Laudamotion zieht sich aus Deutschland zurück.
Die Ryanair-Tochter Laudamotion zieht sich aus Deutschland zurück. APA/HELMUT FOHRINGER
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Die Ryanair-Tochter Laudamotion zieht sich aus Deutschland zurück. Die Basis Düsseldorf wird geschlossen. 200 Mitarbeiter verlieren ihren Job.

Wien. Laudamotion zieht sich aus Deutschland zurück. Das gab die zum irischen Billigflieger Ryanair gehörende Wiener Airline am Donnerstag bekannt. Im Oktober sperrt auch der Standort Düsseldorf endgültig zu. Alle Ryanair-Flüge von und nach Düsseldorf für die Wintersaison sind gestrichen. Diese Flüge hat bisher Laudamotion durchgeführt. Betroffenen Passagieren werden die Ticketpreise rückerstattet.

Nach dem schon für Ende September angekündigten Aus für die Laudamotion-Basis Stuttgart kommt nun mit 24. Oktober das Ende für die Basis Düsseldorf, wo bisher sieben A320-Flugzeuge stationiert sind. Nach Angaben von Ryanair bedeutet das den Verlust von mehr als 200 Arbeitsplätzen für das Flugpersonal. Alle Laudamotion-Piloten und das Kabinenpersonal in Düsseldorf haben am Donnerstag von den Chefs von Ryanair und Laudamotion die Mitteilung über die Schließung der Basis mit dem Verlust aller Arbeitsplätze der Besatzung Ende Oktober erhalten. Ryanair begründete diese Schließung mit der Weigerung des Düsseldorfer Flughafens, seine Gebühren in der Coronakrise zu senken, aber auch mit einer Forderung des Abfertigers Acciona nach einer Preiserhöhung um 30 Prozent. Die wenige Wochen zuvor bekannt gegebene Schließung des Laudamotion-Standorts Stuttgart war u. a. mit Kollektivvertragsstreitigkeiten argumentiert worden.

Gespräche über Preisnachlässe

Im Verein mit erhöhten deutschen Luftverkehrsabgaben und in Konkurrenz mit der staatlich subventionierten Lufthansa wäre es in den Augen von Ryanair „unmöglich, in diesem Winter in Düsseldorf profitabel zu operieren und gleichzeitig die niedrigen Tarife anzubieten, die notwendig sind, um den Verkehr während der Covidkrise wieder anzukurbeln“, erklärten die Iren.

„Weder Ryanair noch Laudamotion können die unvermeidbaren Verluste tragen, die in diesem Winter in Düsseldorf entstehen werden“, erklärte Jason McGuinness, Commercial Director bei Ryanair. Gebühren und Steuern würden sich dort auf mehr als 40 Euro pro Passagier belaufen.

Die irische Airline will nach eigenen Angaben versuchen, neue Basismöglichkeiten für die Düsseldorfer Flugzeuge zu finden, hoffentlich schon für die Sommersaison 2021. Gebührenrabatte sind bei Ryanair zurzeit ein großes Thema: „Wir überprüfen derzeit unseren Flugplan für den Winter 2020/21 und verhandeln mit den Flughäfen über wichtige Preisnachlässe“, teilte Ryanair mit.

In Österreich hatte Anfang Juni nach einem langen Streit zwischen Laudamotion und Ryanair rund um die Mitarbeitergagen eine von den Iren angedrohte Schließung der Lauda-Basis in Wien verhindert werden können. Es sind weniger Flugzeuge stationiert, es gab einen Mitarbeiterabbau. Im Sommer wurde bekannt gegeben, dass Laudamotion künftig unter Flugnummern von Ryanair fliegt. (ag)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.09.2020)

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