Lokalchef versus Maurer: Kein Urteil, dafür Suche nach "Willi"

APA/Roland Schlager
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Der Bierlokal-Betreiber, der gegen die grüne Klubchefin Sigrid Maurer Privatanklage wegen übler Nachrede eingebracht hat, übergab dem Gericht kurz vor der geplanten Urteilsverkündung einen Zettel mit einem angeblichen Geständnis eines vorerst Unbekannten. Der Prozess wurde vertagt.

„Sie wollten die Bombe erst jetzt platzen lassen?“ fragte am Freitag Maria Windhager, die Anwältin von Sigrid Maurer, den Priavtankläger, nämlich den Bierlokalchef L. Dieser antwortete: „Wenn Sie es so nennen: Ja!“

Die Szene davor hatte es in sich: L. zauberte einen Zettel hervor und überreichte diesen ganz geheimnisvoll dem Richter. Der Prozessleiter weigerte sich zunächst das Schriftstück an sich zu nehmen, es landete dann aber doch im Gerichtsakt - nach Zwischenschaltung des Anwalts von L. Der Zettel enthält - angeblich - ein Geständnis. Demnach bekennt sich ein bisher nicht namentlich ausgeforschter „Bekannter“ von L., ein gewisser Willi, dazu, die prozessgegenständlichen obszönen Textnachrichten an Maurer verfasst zu haben.

Der Freund, der auch Kunde in dem Bierlokal ist, gibt somit den "Blödsinn" zu. "Waren alle angetrunken damals", schreibt der angebliche „Täter“, der sein „Geständnis" in den Briefkasten des Bierlokals geschmissen haben soll.

Der Prozess wurde nun vertagt. Binnen einer Woche sollen der Lokalchef und dessen Anwalt den vollständigen Namen und die Adresse des angeblichen „Täters“ vorlegen. Dies verlangte Richter Hartwig Handsur. Danach soll „Willi“ als Zeuge einvernommen werden. Vertagt wurde deshalb auf unbestimmte Zeit.

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