Robustes Gehäuse mit Grün

„Aus alt mach neu“ statt „Abreißen!“: Kann dieses Vorhaben gelingen? Es kann. Ein Beispiel: Hort und Kindergarten Hauderweg in Linz-Ebelsberg – Gebäude, die sich wie selbstverständlich in den Garten einfügen.

Architektur hält ewig. Leider trifft das auch auf Bauten zu, die man nicht als Werke der Baukunst bezeichnen würde. Was aber soll man mit Gebäuden tun, die noch einen guten Teil ihrer technischen Lebensdauer vor sich haben, während sie funktionell längst verschieden sind? Wie verhält man sich an einem Ort, der von Planungsentscheidungen geprägt ist, die man heute nicht mehr verstehen, geschweige denn vertreten kann? Richtig: Man macht das Beste aus der Situation. Und manchmal wird dieses Beste sogar richtig gut.

Als das in Linz ansässige Büro Mia2 Architektur eingeladen wurde, einen von der Bauherrschaft, der ILG Immobilien Linz GmbH, selbst erstellten Vorentwurf zur Sanierung einer Kinderbetreuungseinrichtung am Hauderweg im Linzer Stadtteil Ebelsberg weiterzuführen, fand es sich mit einem Bestandsgebäude aus dem Jahr 1990 konfrontiert, das mit drei sowohl im Grundriss als auch in der Dachausbildung abgeschrägten Körpern ins Auge sticht. Während ein weniger auffällig anmutender Trakt aus der unmittelbaren Nachkriegszeit weiter im Osten des Grundstückes abgebrochen werden musste, war der zweigeschoßige Westtrakt zu erhalten. Anstatt sich nun von den Fehlern der Vergangenheit möglichst weit zu distanzieren, hat sich Mia2 Architektur an die wesentlich schwierigere Aufgabe der Reparatur gemacht. Diese umfasst nicht allein die Sanierung des Westtraktes, dem das Architektenbüro mit einigen sparsam gesetzten Interventionen Tageslicht und die Funktionalität eines kindgerechten Umfeldes einhaucht. Während in dem als Kindergarten genutzten Gebäudeteil die Bauarbeiten noch im Gange sind, ist der im Osten anschließende Neubau des Hortes bereits fertiggestellt. Ihn hat Mia2 Architektur in einer Weise mit dem Vorgefundenen verknüpft, die über die physische Verbindung der beiden Trakte hinausgeht. So wurde der Beweis erbracht, dass auch baulich wenig geglückte Situationen durch die Einbindung in ein schlüssiges Gesamtkonzept doch deutlich verbessert werden können.

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