Gesundheit

Wie sich Migräne bei Kindern zeigt

»Die Kopfschmerzen waren so stark, dass ich 74 Stunden gar nichts tun konnte.«
»Die Kopfschmerzen waren so stark, dass ich 74 Stunden gar nichts tun konnte.«Die Presse/Clemens Fabry
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Schon Dreijährige leiden an Migräne, doch wird sie meist nicht erkannt. Mit dem Alter nimmt die Häufigkeit von Kopfschmerzen zu. Die Auslöser sind so vielseitig wie ihre Symptome: Sie reichen von Blässe und Bauchschmerzen bis Feinfühligkeit.

Noah ist 14 Jahre alt, begeisterter Fußballspieler. Mehrmals pro Woche steht der Sportschüler auf dem Platz. Kickt, rennt, jubelt. Und ist trotzdem nicht müde. „Jeden Abend spiele ich mit Papa Tischtennis bei uns zu Hause“, erzählt er. „Es macht so viel Spaß, ich brauche das einfach.“ Und zwar im doppelten Sinn: „Es gibt dazu keine offizielle Diagnose, aber wir haben beobachtet, dass Noah viel öfter und viel längere Migräne-Attacken hat, wenn er weniger Sport macht – und er zu viel Zuckerhaltiges isst“, sagt seine Mutter Petra, die ihren Familiennamen nicht nennen möchte. „Das kann so extrem werden, dass er drei Tage nur im dunklen Zimmer liegt und sich nicht rührt.“

Ein Leiden, mit dem der Niederösterreicher nicht allein ist: Wie deutsche und finnische Studien aufzeigen, hat die Häufigkeit von Kopfschmerzen im Kindesalter im Verlauf der vergangenen 30 Jahre zugenommen. Ihnen zufolge leiden etwa drei bis fünf Prozent der Buben und Mädchen im Alter zwischen drei und elf Jahren an Migräne. Im Vorschulalter wird von einer Prävalenz von zehn bis 20 Prozent für Kopfschmerzen ausgegangen, bis zum Eintritt in die Pubertät haben fast alle Kinder eine Schmerzepisode durchgemacht. Werte, die auch in Österreich Gültigkeit haben: In einer 2016 von der „Initiative Schmerzlos“ durchgeführten Umfrage gaben mehr als 75 Prozent der 14- bis 19-Jährigen an, in den letzten drei Monaten zumindest einmal Kopfschmerzen gehabt zu haben – davon drei Prozent täglich, rund zehn Prozent mehrmals pro Woche.

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