Glosse

Thiem und das Paradoxon

Dominic Thiem galt viele Jahre als Sandplatzspezialist.

Packende Duelle mit dem zwölffachen French-Open-Champion Rafael Nadal, irgendwo zwischen Barcelona, Rom und Paris, hatten dieses Image verstärkt. Fans und Medien weltweit deklarierten Thiem zum möglichen und würdigen Nachfolger Nadals auf roter Asche.

Die ersten vier seiner bislang 16 Turniersiege feierte der Niederösterreicher auf Sand, also auf jenem Belag, auf dem er sportlich erwachsen wurde, auf dem er den Großteil seiner Jugend in der Südstadt verbrachte. Den Traum vom Triumph bei den French Open verfolgt Thiem seit Kindertagen. Die Chancen stehen gut, dass er ihn sich in Zukunft erfüllen wird, vielleicht sogar schon in einem Monat.

Dass er bei den US Open ausgerechnet auf Hartplatz seinen ersten Grand-Slam-Sieg feiern könnte, mag etwas paradox wirken, käme allerdings keineswegs überraschend. Die Evolution zum Allrounder wurde vor rund zwei Jahren eingeleitet, Thiem adaptierte sein Spiel, vier der jüngsten sechs Turniersiege gelangen auf Hartplatz. Ein Triumph in New York wäre der nächste logische Schritt. CG

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