Corona und die angebliche Kluft zwischen Boomern und Millennials

Unlängst forderte ein Innsbrucker Wirtschaftsprofessor, dass zur Bewältigung der Coronakrise Pensionen nicht nur eingefroren, sondern gekürzt werden sollten.

Freilich kann man darüber rätseln, warum die Einführung der Corona-Ampel so ruckelt. Und warum in Wien trotz hoher Covid-19-Infektionen eh alles im gelben Bereich bleibt, während andererseits in ganz Österreich wieder in allen Geschäften Maskenpflicht herrscht – auch in jenen grünen Regionen, wo es keinen einzigen Coronafall gibt. Auflösung: Die grüne Parteifreundin des Gesundheitsministers will den Vizebürgermeistersessel behalten.

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Angeblich wird ja wegen Corona die Kluft zwischen Jung und Alt, zwischen Millennials und (Baby-)Boomern rasant größer, weil die Generationen X bis Z drastische Einschränkungen hinnehmen müssen, nur damit die Oldies noch ein paar gesunde Jährchen weiterleben können. Die Gesellschaft ist eh schon überaltert: Wer 80 ist und womöglich an hohem Blutdruck oder Diabetes leidet, soll sich daher doch bitteschön lieber aufs betreute Sterben einstellen, als den Nachkommen die Zukunftschancen zu rauben. Schließlich entkommt der finalen Löffelabgabe sowieso niemand. Klingt zynisch? Ist es auch. Der österreichische Jugendforscher Bernhard Heinzlmaier bezeichnet im deutschen Wirtschaftsmagazin „Brand eins“ den Generationenkonflikt als „Selbstgespräch der Eliten, das mit der Wirklichkeit wenig bis gar nichts zu tun hat.“ Vermutlich verläuft die schärfere Konfliktlinie sowieso zwischen Ruheständlern vor und nach der Schüssel'schen Pensionsreform. Die einen können bestens in und von der Pension leben, die, die das mit ihren Pensionsbeiträgen finanziert haben – die Neo-Pensionisten nämlich – müssen das empfindliche Minus nach Pensionsantritt oft mit Nebenjobs kompensieren. 242.000 ASVG-Pensionshaushalte sind armutsgefährdet.

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