Montagabend tagte die Kommission. Dabei ging es gleich in mehrfacher Hinsicht um die Rolle der Städte.
Am späten Montagnachmittag traf sich die Corona-Kommission zu einer außerordentlichen Sitzung. Normalerweise konferiert man nur einmal pro Woche – nämlich am Donnerstag –, um die vergangenen sieben Tage zu analysieren. Nach den jüngsten Turbulenzen konnte oder wollte man aber offenbar nicht so lange warten.
Denn nicht nur epidemiologisch braut sich etwas zusammen. Wie man aus dem Umfeld des Kanzleramts hörte, wollte man mit noch mehr Nachdruck darauf drängen, dass Wien und Innsbruck auf Orange geschaltet werden. Die Infektionszahlen würden dies rechtfertigen, ebenso die Sicherheitsbedenken aus dem Ausland. Und: Auch immer mehr Kommissionsmitglieder dächten um, weshalb die „Zeichen auf Orange" stünden. Was man in Wien eher mit Erstaunen registrierte: Seit der Ampelschaltung vergangenen Freitag habe sich die Situation nicht geändert, es gebe in Wien auch keine verharmlosende Verzerrung durch das Wochenende, da auch Samstag und Sonntag viel getestet worden sei.
Dennoch, am späten Montagabend wurden nach stundenlanger Debatte folgende Bezirke auf Orange (hohes Risiko) gestellt: Wien, Innsbruck-Stadt, Kufstein, Dornbirn, Bludenz, Mödling und Neunkirchen.
Schärfere Überwachung aber keine weiteren Maßnahmen
In der Kommission selbst kam von Seiten der Leitung am Abend indessen ein weiterer Vorschlag auf: Orange soll demnach nicht zu weiteren Maßnahmen führen, sondern bloß dazu, dass die Einhaltung jener der Stufe Gelb „schärfer überwacht“ wird - was immer das konkret heißt. Die Warnstufe Orange würde somit im Wesentlichen nur mehr der Schärfung des Risikobewusstseins dienen.