Sonnengruß unter der Kuppel

Fitness in Zeiten von Corona? Dicht gedrängt am Nebenmann, sein Schnaufen gefährlich nahe am Ohr, Schweißtröpfchen, die durch die Luft fliegen - kein besonders reizvoller Gedanke. Im kanadischen Toronto hat man sich etwas überlegt.

Dort durfte man sich während der Sommermonate in Plastikglaskuppeln austoben.

So konnte genug Abstand eingehalten und die Gefahr vor der Verbreitung des Virus eingedämmt werden. Und dennoch konnte endlich wieder zusammen trainiert werden - gemeinsam einsam, in gewisser Weise.

Die "Bubbles" hatten einen Durchmesser von rund drei Metern - genug Platz, um an den Posen zu arbeiten. Und um auch, so will es das Yoga, innere Ruhe und Gelassenheit zu finden.

Das Yoga-Studio Imnts hat dafür mit anderen Studios zusammengearbeitet, um sich in Zeiten der Krise gegenseitig zu unterstützen und finanzielle Einbußen abfedern zu können.

Aber auch seine Klienten wollte man gesund und sicher durch die harte Zeit bekommen. "Diese Zeiten sind für alle eine Herausforderung. Machen Sie es sich heute gemütlich und nehmen Sie sich einen Moment nur für sich", hieß es. "Es ist wichtig, dass wir uns um unsere geistige Gesundheit kümmern müssen, während das Virus Stress, Ungewissheit und Angst in unser aller Leben gebracht hat." Körperliche Aktivität, Bewegung und Entspannungstechniken könnten wertvolle Werkzeuge sein, um in dieser Zeit ruhig zu bleiben und die Gesundheit zu wahren.

"Yoga unter dem Sternenhimmel" - und unter der Glaskuppel. Ein Moment, der festgehalten werden muss.

Nur wer keine Symptome vorwies, durfte an den Yogastunden teilnehmen. Vor jeder Einheit wurde Fieber gemessen.

Nach und zwischen den Einheiten wurden die Kuppeln geputzt und desinfiziert.

Neben den Hygienevorkehrungen war aber auch jeder Teilnehmer aufgefordert, seine eigene Matte mitzunehmen.

Auch Fitness-Klassen wurden angeboten. Auf diese Art und Weise konnten sie ihre Schüler "in der Vogelperspektive" beobachten, erzählten Trainer im Anschluss.

In den Kuppeln waren Audiosysteme angebracht, wodurch jeder den Trainer hören konnte. Die Haltung der Teilnehmer konnte natürlich nicht direkt justiert werden, denn Körperkontakt sollte ja vermieden werden, aber Verbesserungsvorschläge gab man durchs Plexiglas.

Das Turnen im Freien gestaltete sich als angenehme Abwechslung zu den ewigen Online- und Livestream-Workouts, so der Konsens.

Dieses besondere Outdoor-Yoga-Studio hat zwar bereits geschlossen, doch angesichts der enormen Anfrage schmiede man für 2021 bereits Pläne, heißt es vonseiten der Betreiber.