In vielen Unternehmen denkt man jetzt über neue Raumkonzepte nach. Wie leicht man mit denen falsch liegt, belegt der dieswöchige „Führungsfehler“. Er trug sich noch vor Corona zu.
Das neue Büro sollte alle Stücke spielen. Auch der Besprechungsraum.
Der lag im obersten Geschoß, in einem chic verglasten Kubus. Der Architekt war dagegen, die Geschäftsleitung setzte sich durch.
Womit das Problem begann: Auf Glas kann man nicht projizieren. Man brauchte eine Leinwand.
Als die da war, konnte man immer noch nicht projizieren. Es war zu hell. Man rüstete Rollbalken nach. Auch gegen die Hitze, die war im Sommer unerträglich. Im Winter war es eiskalt.
Als nächstes fehlten Steckdosen für die Laptops. Wie soll man die auch in Glas einbauen? Rasch fanden die Kollegen eine Lösung. Sie brachten von daheim alte Kabelrollen mit, samt Mehrfachsteckdosen. Ab jetzt war es der Running Gag, wer als erster darüber stolperte.
Vorteil: Jetzt hatte man auch einen Stecker für die Kaffeemaschine. Doch wohin mit den Kaffeeresten? Mistkübel gab es nur für Papier. Nach längeren Meetings sah der Boden aus wie nach dem Nova Rock Festival.
Das größte Versäumnis aber war die Toilette. Es gab nur eine, mehr Platz bot der Kubus nicht. Die Pausen reichten nicht für alle.
Das Ende vom Lied: Man meetete wieder in den Zimmern. Oder stehend am Gang. Überall, nur nicht im Besprechungsraum.
Das Management. Unendliche Möglichkeiten für Führungs- und andere Fehler. Wenn Sie einen solchen loswerden wollen, schreiben Sie an: andrea.lehky@diepresse.com
Ähnlichkeiten mit realen Personen und Unternehmen sind zufällig und nicht beabsichtigt.
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