Gastkommentar

Droht uns bald der Untergang der Demokratie?

"Wir hätten gern eine neue Regierung, passen zu unserem Sofa" - "In Leder".
"Wir hätten gern eine neue Regierung, passen zu unserem Sofa" - "In Leder". Peter Kufner
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Die Pandemie hat dem ohnehin schon ramponierten Ruf liberaler Demokratien verheerende neue Schläge versetzt.

Im Jahr 1947, zwei Jahre nachdem in Japan Hiroshima und Nagasaki durch Atombomben dem Erdboden gleichgemacht worden waren, stellte das „Bulletin of the Atomic Scientists“ die Weltuntergangsuhr vor, um zu vermitteln, wie nahe die Welt vor der Auslöschung stand – und um Maßnahmen anzuregen, die „Zeit zurückzudrehen“. Heute sollte über die Notwendigkeit einer Uhr nachgedacht werden, die anzeigt, wie knapp unsere Demokratien vor dem Zusammenbruch stehen. Auf einer derartigen Demokratie-Untergangsuhr würden wir uns rasch in Richtung Mitternacht bewegen.

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Die liberale Demokratie gründet auf der Idee, dass Individuen, die rational in ihrem eigenen Interesse handeln, zu guten Ergebnissen gelangen. In den letzten Jahren kam es allerdings zur Aushöhlung beinahe jeden Aspektes dieser Prämisse. Zunächst einmal sind die weitverbreitete Stagnation der Einkommen und die sprunghaft ansteigende Ungleichheit, insbesondere seit der Finanzkrise 2008, kaum ein Ergebnis, für das sich die meisten vernünftigen Menschen entscheiden würden.

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