Nachhaltigkeit

Startschuss für eine emissonsfreie Citylogistik

Die Post hat in Graz ein Pilotprojekt mit E-Lastenfahrrädern gestartet und plant, ab 2021 nur mehr emissionsfrei zuzustellen.

In der Grazer Innenstadt sind sie seit August nicht mehr zu übersehen: Elektro-Fahrräder mit gelb-grünen Anhängern, voll beladen mit Paketen. Betrieben werden sie von der Österreichischen Post, die im Rahmen eines gemeinsamen Pilotprojekts mit der Stadt Graz auf diese Weise eine neue, nachhaltigere Art der Zustellung testet. Während des Pilotbetriebes werden die Pakete für den definierten Testbereich in der Grazer Alststadt im Logistikzentrum Steiermark in Karlsdorf in spezielle Behälter vorbeladen. Diese stehen dann am City Hub im Grazer Stadtgebiet zur Übernahme durch die Zusteller bereit. Dank des City Hubs müssen die Zusteller nicht mehr zwischen Kalsdorf und Graz hin- und herpendeln, sondern starten und beenden ihren Arbeitstag in der Grazer Innenstadt. Das vermeidet unnötige Leerfahrten und optimiert die Zustelltour.

Zum Einsatz kommen sowohl E-Bikes mit speziellen Anhängerlösungen, die mit flexiblen Modulen beladen werden können, als auch ein straßentaugliches Deichselgerät, das zu Fuß gezogen wird. Das Projekt setzt auf den Erkenntnissen des „City Hub Wien“ auf und wurde an die Grazer Gegebenheiten angepasst. Beim Test in Wien wurden im vergangenen Jahr im 3. Wiener Gemeindebezirk Pakete von einem zentralen Umschlagplatz aus per E-Lastenrad zugestellt.

Elektro-Fuhrpark wird aufgerüstet

Für die Post hat das Projekt auch eine symbolische Bedeutung: Es soll Ausdruck dafür sein, dass es das Unternehmen ernst meint mit der Ankündigung, bis zum Jahr 2030 eine CO32-freie Post- und Paketzustellung in ganz Österreich etablieren zu wollen. Die steirische Landeshauptstadt soll hierbei eine Vorreiterrolle einnehmen: Geht alles nach Plan, sollen bereits ab August 2021 Briefe, Pakete und die gesamte Werbepost CO32-frei zugestellt werden. Dafür will die Post ihren Fuhrpark von derzeit 42 E-Fahrzeugen an der Verbundzustellbasis Graz um weitere 100 Fahrzeuge im Logistikzentrum Karlsdorf aufrüsten. Bis August 2021 sollen dann rund 160 Elektrofahrzeuge im Einsatz sein. Bei der Stadtverwaltung, die Graz gern als „Klimainnovationsstadt“ vermarktet, stoßen solche Pläne naturgemäß auf Wohlwollen. „Es mich sehr, dass die Post diesen Weg gemeinsam mit der Stadt Graz beschreitet und massiv in emissionsfreie Fahrzeuge und sanfte Mobilität investiert“, lässt Bürgermeister Siegfried Nagl wissen. (ebe)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.09.2020)

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