Pizzicato

Ampelmännchen

Die Ampel spielt gerade ein wenig verrückt. Ende der Vorwoche sprang sie binnen weniger Minuten von Orange zurück auf Gelb, während auch Grün gelb wurde.

Wien will endlich wieder das Rote Wien werden. Die Stadt arbeitet seit Wochen daran. Und mittlerweile ist man tatsächlich schon Orange. Und nach Orange kommt bekanntlich (wieder) Rot – die Kärntner wissen das.

Das Virus kommt mit dem Auto, hat der Bundeskanzler gesagt. Weswegen auch versucht wurde, es mit einer Ampel aufzuhalten. Das gelang aber noch nicht wirklich. Zuerst hatte das Virus eine grüne Welle, dann fuhr es auch bei Gelb noch drüber. Und die Farbe Orange, sagte das Virus nicht ganz zu Unrecht, als es aufgehalten wurde, gebe es auf so einer Ampel ja gar nicht.

Die Ampel spielt gerade ohnehin ein wenig verrückt. Ende der Vorwoche sprang sie binnen weniger Minuten von Orange zurück auf Gelb, während auch Grün gelb wurde. Der Bundeskanzler möchte nun gleich alle Ampelfarben auf Türkis schalten. Er würde sich dann auch allein hinstellen und den Verkehr regeln.

Rudolf Anschober, der gern alles auf Grün belassen hätte, sieht sich nun in einer „entscheidenden Ampelphase“. Es hat allerdings auch nichts dagegen, wenn Grün ein wenig rot blinkt.

Ziemlich egal ist das alles Heinz Faßmann. Er hat sich seine eigene Ampel gebastelt. Und die hängt so hoch, dass außer ihm keiner raufkommt.

E-Mails: oliver.pink@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.09.2020)

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