Energie

Ölbranche zittert vor zweiter Welle

Harte Zeiten für Ölförderer.
Harte Zeiten für Ölförderer.REUTERS
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Wenn die Coronapandemie im Herbst weltweit in ihre zweite Runde geht, hat das auch Auswirkungen auf die Ölnachfrage. Für Konzerne und Förderländer bringt das harte Zeiten.

Das Ölkartell Opec beging diese Woche seinen 60. Geburtstag – aber nach Party ist den Ölproduzenten nicht zumute. Eine Feier am Gründungsort Bagdad wurde wegen der Covid-Pandemie abgesagt. Die zweite Corona-Welle ist es auch, die die Hoffnung der Branche auf eine baldige Erholung der Weltwirtschaft so sehr gedämpft hat, dass sich einige Manager bereits nach Möglichkeiten umsehen, überschüssiges Öl billig zu lagern. Der Ölkonzern BP hält es sogar für möglich, dass der Ölpreis niemals wieder auf das Niveau der Prä-Corona-Ära steigen wird. Entsprechend pessimistisch ist die Stimmung vor einem Treffen der Opec-Länder mit Partnern wie Russland an diesem Donnerstag.

Vor einem Jahr lag der Ölpreis noch bei knapp 70 US-Dollar pro Barrel (159 Liter), heute kommt er kaum über 40 Dollar hinaus. Im April wurde so wenig Öl nachgefragt, dass Verkäufer zeitweise die Käufer bezahlen mussten, um die Ware loszuwerden. Der neue Anstieg der Corona-Infektionen in vielen Ländern ist ein weiterer Rückschlag: Der Einbruch in Industrie und Verkehr lässt den weltweiten Bedarf an Öl drastischer sinken als bisher erwartet. Die Opec rechnet für das laufende Jahr nur noch mit einer Nachfrage von 90,2 Mio. Barrel pro Tag, das wären 9,5 Mio. Barrel weniger als im vergangenen Jahr. Der Verlust entspricht etwa der Tagesproduktion des Ölgiganten Saudiarabien.

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