Pick-ups

Mit neuen Pritschen durchstarten

Martialischer Auftritt, hochwertiges Fahrwerk: Ford Ranger Raptor.
Martialischer Auftritt, hochwertiges Fahrwerk: Ford Ranger Raptor.(c) Stenzel
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Die Szene hat einiges Neues zu bieten. Motto: Rustikales Understatement war gestern.

Wien. Die Baureihe ist bei uns bestens eingeführt, nun startet Mitsubishi mit dem neuen L200 in Europa. Das Gesicht mit der großvolumigen Schürze ist massiv und kantig im Vergleich zum etwas verspielten Vorgänger. Der L200 will sich dem Kunden bulliger, kraftvoller und vierschrötiger als bisher präsentieren.

Unter der Motorhaube arbeitet mit dem 2.2 Di-D ein neuer Commonrail-Diesel, der 150 PS leistet. Das ist um 31 PS weniger als sein Vorgänger, dafür sinkt aber auch der Spritverbrauch. Der aufgeladene Vierzylinder ist kein Leisetreter, sondern tönt beim Start und bei kraftvollen Beschleunigungsmanövern deutlich vernehmbar. Entsprechend ist jedoch auch der Antritt. Es geht kraftvoll zur Sache, und die vier 18-Zöller verbeißen sich engagiert in den Untergrund. Das maximale Drehmoment von 400 Newtonmeter liegt schon ab 2500 Touren an.

Die Lenkung ist federleicht zu bedienen, und das rustikale Fahrwerk lässt keinen Zweifel daran, in einem echten Geländewagen zu sitzen. Der Fahrer kann während der Fahrt aus vier Programmen wählen. Neben den Funktionen Hinterradantrieb und der zuschaltbaren Vorderachse gibt es nicht nur eine Untersetzung oder die neue Bergabfahrhilfe, sondern auch ein eigenes Programm für das Fahren auf rutschigem Untergrund.

So hat der Allrad-Pick-up keinerlei Probleme, einen steilen Hügel zu erklimmen oder üppige Bodenstufen zu überfahren. Im Innenraum bleibt man nicht im Unklaren darüber, dass man in einem Nutzfahrzeug für den harten Alltagseinsatz sitzt. Doch die Instrumente wirken moderner, das Platzangebot ist in der Doppelkabine ordentlich. Gut harmoniert die Sechs-Gang-Automatik mit dem Dieselantrieb, sie überzeugt mit sanften, allerdings auch nicht sehr schnellen Schaltvorgängen.

Will dem gar nicht nachstehen: Mitsubishis L200 mit geschärfter Erscheinung.
Will dem gar nicht nachstehen: Mitsubishis L200 mit geschärfter Erscheinung.(c) Stenzel

Drei Tonnen im Schlepptau

Überzeugen kann der L200 auch, wenn es um seine Ladekapazitäten geht. Mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 3110 Kilogramm kann ein 75 Kilogramm schwerer Fahrer noch mit einer Tonne Ladung unterwegs sein. Dazu können gebremste Anhänger mit bis zu drei Tonnen Gewicht gezogen werden.

Zum Preis von 36.658 Euro bekommt man die Doppelkabine in Kombination mit der Diamond-Ausstattung und dem 2,2-Liter-Diesel mit Automatikgetriebe. Der Einstiegspreis für die Working Edition liegt bei 23.325 Euro (jeweils ohne Abgaben).

Ford Ranger Raptor

„Performance Pick-up“ nennt Ford den Raptor, das neue Flaggschiff der Ranger-Baureihe. Optisch unterscheidet sich der Raptor von der Standardversion durch große, neu gestaltete Stoßfänger, Aluminium-Trittbretter, ausgestellte Radhäuser und einen mächtigen Kühlergrill, der vom F-150 Raptor inspiriert wurde.

Im Vergleich zum Standardmodell hat der Top-Ranger auch um 30 Prozent mehr Bodenfreiheit sowie größere Böschungs- und Rampenwinkel (32 bzw. 24 Grad), die im Gelände mehr als bisher möglich machen. Zusätzlich machen spezielle Stoßdämpfer zusammen mit Aluminium-Querlenkern den Pick-up für einen härteren Einsatz im Gelände fit. Schraubenfedern an der Hinterachse tragen spürbar zur Erhöhung des Gesamtkomforts bei.

Unter der riesigen Motorhaube arbeitet ein 2-Liter-Vierzylinder-Biturbo-Diesel mit 213 PS und 500 Newtonmeter Drehmoment. Der Fahrer hat die Möglichkeit, zwischen sechs verschiedenen Fahrmodi zu wählen. Dezent im Hintergrund und sauber abgestimmt arbeitet die neue Zehn-Gang-Automatik, die immer den richtigen Gang trifft und auch mittels Schaltpaddel manuell zu bedienen ist.

Bei einem Fahrzeug, das locker drei Tonnen auf die Waage bringt und bis zu 170 km/h schnell ist, kommt der Bremsanlage eine elementare Bedeutung zu.

So gibt es im Vergleich zu den schwächeren Ranger-Modellen breitere Kolben, größere Bremssättel und entsprechende Scheiben vorn und hinten.

Ebenfalls sehr angenehm: das geringe Geräuschniveau von Reifen und Motor sowie der schön gemachte Innenraum. Die Qualität der Materialien wirkt für Truck-Verhältnisse schon luxuriös. Für das Topmodell müssen allerdings 51.275 Euro (ohne Abgaben) auf den Ladentisch geblättert werden.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.09.2020)

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