Mit einem neuen Pfandsystem auf Plastikflaschen will Umweltministerin Leonore Gewessler Plastikmüll reduzieren. Von Handel und Abfallindustrie kommt laute Kritik.
Jährlich sind in Österreich 1,6 Milliarden Plastikflaschen im Umlauf. Viele dieser Getränkeverpackungen landen im Müll oder gar in der Natur, warnte Umweltministerin Gewessler in Pressekonferenz am Dienstag vor einer „Plastikflut“. Neben einer Mehrwegquote im Einzelhandel sowie einer Herstellerabgabe soll es künftig ein neues Pfandsystem für Einwegverpackungen richten. Dieses sei dringend nötig, so die Ministerin, um die EU-Vorgaben zur Plastikreduktion zu erfüllen.
Eine noch von Vorgängerministerin Elisabeth Köstinger in Auftrag gegebene Studie zeigt, dass in den europäischen Ländern mit Pfandsystem die Sammelquoten von Plastikflaschen und Dosen deutlich angestiegen sind. Spitzenreiter ist dabei Deutschland mit einer PET-Flaschen-Sammelquote von 98 Prozent. In Österreich liegt die Sammelquote derzeit bei 70 Prozent. Eine Erhöhung der Quote soll im Abfallwirtschaftsgesetz festgelegt werden. An einem Pfandsystem führe dabei kein Weg vorbei, heißt es aus dem Umweltministerium. Doch von mehreren Seiten gibt es Widerstand.