Analyse

Eine schwere Prüfung für Italiens Regierung

Stimmabgabe am Sonntag in Kampanien
Stimmabgabe am Sonntag in KampanienREUTERS
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Regionalwahlen und ein Verfassungsreferendum könnten die wackelige Koalition aus Fünf-Sterne-Bewegung und Linksdemokraten noch mehr in die Bredouille bringen.

Die Schüler eines Turiner Gymnasiums begannen heuer das neue Schuljahr besonders feierlich: Der erste Unterrichtstag nach monatelangem Corona-Homeschooling fand in der Kirche von San Rocco statt. Nicht etwa, weil San Rocco Schutzpatron gegen Pest und Epidemien ist. Sondern weil die Klassenräume des Gymnasiums noch nicht coronafit sind: Spezielle Schulbänke wurden nicht rechtzeitig geliefert, ebenso wenig wie in vielen anderen italienischen Schulen auch.

Bei der herausfordernden Übung „Schulbeginn in Corona-Zeiten“ schnitt Italiens Regierung also eher mäßig ab. Das könnte sich auf die Wahlen Sonntag und Montag auswirken. Denn das ist die eigentliche Prüfung für die zerstrittene Koalition aus Fünf-Sterne und Linksdemokraten (PD) – ihr bisher wichtigster Stimmungstest seit dem Amtsantritt vor einem Jahr, mit möglichen Folgen.

Hier zentrale Fragen zu den Wahlen:

1) Was genau wird gewählt?

Am 20. und 21. September finden zeitgleich eine ganze Reihe von Abstimmungen statt: Zum einen wird in sieben Regionen (Venetien, Ligurien, Toskana, Marken, Kampanien und Apulien) ein neuer Regionalpräsident gewählt, im Aostatal das Regionalparlament. Die Linke droht historische Hochburgen, allen voran die Toskana, an Matteo Salvinis Rechtsblock zu verlieren. Geplant sind auch Kommunalwahlen in 1179 Gemeinden. Und als ob das nicht genug wäre: Gleichzeitig werden wahlberechtigte Italiener aufgerufen, über eine Reduzierung ihrer Parlamentarier abzustimmen.

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