TV-Notiz

Lisa Eckhart und der kultivierte Hass bei "Willkommen Österreich"

Der eine konnte lachen, der andere fragte nach: Grissemann und Stermann zeigten sich uneins.
Der eine konnte lachen, der andere fragte nach: Grissemann und Stermann zeigten sich uneins.(c) Screenshot ORF
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Grissemann und Stermann sind zurück, aber ganz ohne Live-Publikum. Am Beispiel der Moderatoren ließ sich beobachten, wie die skandalumwitterte Lisa Eckhart polarisiert.

Sie sind wieder zurück am gemeinsamen Schreibtisch. Ein wenig Normalität gab es also am Dienstagabend bei Christoph Grissemann und Dirk Stermann. Die Zuseher im Studio allerdings fehlten. "Man feuert so ins Leere, wenn kein Publikum da ist", sagte Grissemann. Anhand des "Prunkstücks der Sendung", der Corona-Ampel mit acht Farben, hätte man es vielleicht erlauben können. "Verwirrung, Verwirrung" war ihr Ziel, sie wurde gleich mal auf die dritte Farbe Grün gesetzt, was bedeutet: "Kein Mund-Nasenschutz, außer in Wien. Unbeschränkte Öffnungszeiten für Gastronomie, außer in Wien. Keine Einschränkungen bei Veranstaltungen, Ausnahme: Wien".

Der Wiener Bürgermeister (herrlich gespielt von Grissemann mit Fettpolstern und Knackmatte) durfte denn auch sein Sicherheitskonzept vorstellen, bevor es mit dem ersten Gast, ORF-Korrespondentin Hannelore Veit, in die große Welt ging. Spannender war freilich das Gespräch mit Kabarettistin und Neo-Autorin Lisa Eckhart. Ein- und Ausladung bei einem deutschen Literatur Festival hatten für einen (für österreichische Verhältnisse) mittelgroßen Skandal gesorgt. Die Frage, inwiefern sie eine Kunstfigur und wie genau ihre Satire zu verstehen ist, sorgte in den vergangenen Monaten für Debatten. Dass sie nicht gekommen war, um brave Erklärungen dazu abzugeben, machte sie schnell deutlich.

Ob ihr Erfolg in Deutschland (auch) an ihrem Österreicherinsein liege, lautete eine Frage. Die Antwort: "Ich glaube, sie lieben mich schon als Österreicherin, weil ich das kultiviere, was manche Österreicher jetzt nicht mehr tun: Diesen Hass auf den Deutschen." Sie versuche nun auch, in den Deutschen spielerischen Rassismus zum Erbfeind Frankreich herauszukitzeln, was vielen Jungen (bildungsbürgerlich empörter Blick) gar kein Begriff mehr sei. Weniger als zwei Minuten nach ihrer Begrüßung hörte man dann schon den pointiert-fröhlichen Satz: "Ich versuche, sie eher hinzuführen zu einem innereuropäischen Rassismus".

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