DDR

Treuhand bevorzugte den Westen

Walter Ulbricht - Politiker, SED, DDR - Staatsratsvorsitzender - (m, mit Kamera) bei einem Rundgangs auf Leipziger Herbstmesse
Walter Ulbricht - Politiker, SED, DDR - Staatsratsvorsitzender - (m, mit Kamera) bei einem Rundgangs auf Leipziger Herbstmesse(c) ullstein bild via Getty Images (ullstein bild Dtl.)
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Eine neue Studie zeigt, dass nach der Wiedervereinigung produktive Ostbetriebe vor allem an den Westen gingen. Deutsche Politiker fordern einen Untersuchungsausschuss.

Sie gilt als Institution, die die Wirtschaft des Ostens kaputt gemacht hat: die Treuhand. Die Behörde, die Anfang der 1990er-Jahre 12.000 Betriebe der ehemaligen DDR privatisieren sollte, steht noch heute im Ruf, die Ostwirtschaft mit Absicht ausgeblutet zu haben. Zuletzt forderten sogar die deutschen Parteien Die Linke und die AfD einen Untersuchungsausschuss im Bundestag dazu.

Die politische Sprengkraft könnte 30 Jahre nach der Deutschen Einheit kaum größer sein. Besonders für die Menschen aus den neuen Bundesländern ist es eine emotionale Situation. Von heute auf morgen bekamen sie mit der D-Mark eine neue Währung, internationalen Wettbewerb und ein neues politisches System, das das Ende von 40 Jahren Planwirtschaft markierte. Trägt die Treuhand Schuld an den wirtschaftlichen Folgen, die bis heute prekär sind? Diese Frage bleibt in der ostdeutschen Erinnerungskultur.

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