Interview

Gulyás: „Ungarn unterstützt die Meinung von Bundeskanzler Kurz“

Ungarns Kanzlei-Minister, Gergely Gulyás.
Ungarns Kanzlei-Minister, Gergely Gulyás.Die Presse/Clemens Fabry
  • Drucken

Ungarns Kanzlei-Minister Gergely Gulyás, die rechte Hand von Premier Orbán, über die Migranten von Moria, die steigenden Corona-Infektionen, den drohenden Rauswurf des Fidesz aus der EVP – und die Meinungsvielfalt, die in Ungarn größer sei als in Deutschland.

Ungarn verzeichnete zuletzt deutlich mehr Neuinfektionen als zu Beginn der Pandemie. Wie geriet die Lage außer Kontrolle?

Gergely Gulyás: Österreich und Ungarn befinden sich immer noch in einer besseren Lage als viele andere Staaten. Aber keine Frage: Seit 1. September bewegen sich die Fälle zwischen 500 und 1000. Wir müssen unsere Bevölkerung, insbesondere die Älteren, schützen und gleichzeitig einen Lockdown wie im März verhindern, um keine Arbeitsplätze zu gefährden.

Warum hat Ungarn im Sommer so lang gezögert, Reisewarnungen für Kroatien auszusprechen? Hing die Zurückhaltung auch damit zusammen, dass Premier Orbán und Außenminister Szijjartó ihre Urlaube dort verbrachten?

Bis Ende August hatten wir in Ungarn mit die besten Zahlen in Europa. Trotzdem haben wir schon am 21. August entschieden, ab 1. September die Maßnahmen zu verschärfen und die Grenzen stark zu kontrollieren. In Kroatien waren die Daten auch nicht so schlecht bis August. Es war logisch, im Juli eine grenzenlose Zone zu haben.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.