Deutschland weist Österreichs Hauptstadt als Risikogebiet aus. Das hat weitreichende Folgen. Auch Innsbruck steht unter Beobachtung.
Deutschland sieht bei Wien rot: Nach der Schweiz und Belgien hat Österreichs wichtigster Handelspartner am Mittwoch, Punkt 19 Uhr, die Hauptstadt als Corona-Risikogebiet eingestuft. Wien steht damit auf der „roten Liste“ des Robert-Koch-Instituts (RKI), der obersten deutschen Gesundheitsbehörde. Daran sind strenge Auflagen geknüpft. Zugleich warnt das deutsche Außenamt wegen der hohen Infektionszahlen „vor nicht notwendigen touristischen Reisen“ nach Wien. Ein Verbot ist das nicht. Die Warnung kann aber Stornos und Versicherungsschutz berühren.
1. Warum wird Wien als Risikogebiet ausgewiesen?
Weil die Stadt den wichtigsten deutschen Grenzwert überschreitet: Seit 5. September zählt Wien mehr als 50 Neuinfizierte pro Woche und 100.000 Einwohner. Den Deutschen lag zuletzt ein Wert von 85 vor. Zum Vergleich: In Berlin lag diese Sieben-Tage-Inzidenz bei 14. Es gibt auch andere, weichere Faktoren: Sind die Cluster unter Kontrolle? Wie viel wird getestet? Wie streng ist das Corona-Regime? Dass Wien zum Risikogebiet mutiert, war seit Tagen erwartet worden. Die Frage lautete zuletzt nur noch, ob auch andere Regionen Österreichs auf der roten Liste landen. Das ist nicht der Fall. Vorerst. Österreichs Westen steht aber unter Beobachtung. Das deutsche Auswärtige Amt weist auf seiner Homepage explizit darauf hin, dass Tirol, „insbesondere die Stadt Innsbruck“, stark steigende Infektionszahlen verzeichnen. In Innsbruck lag die 7-Tage-Inzidenz zuletzt über dem deutschen Grenzwert.