Stiftungsrat

ORF: Einsparungen und das "Wir-Gefühl in der Medienbranche"

SITZUNG ORF-STIFTUNGSRAT: WRABETZ / STEGER
SITZUNG ORF-STIFTUNGSRAT: WRABETZ / STEGERAPA/GEORG HOCHMUTH
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Am Küniglberg wurden die ORF-Finanzen und mehr digitale Möglichkeiten diskutiert. Es gibt diverse Befürchtungen.

Im großen Sitzungssaal des ORF haben zu wenige Babyelefanten Platz, um genügend Abstand zwischen den 35 Stiftungsräten freizuhalten. Deshalb tagte das oberste Aufsichtsgremium des ORF diesmal im Studio eins. Ein Foto wollte Unternehmenssprecher Martin Biedermann zwar nicht teilen, aber er zeigte her, wie das aussieht: Weit auseinander aufgestellte Schreibtische, wie man sie vom Medizin-Aufnahmetest kennt - nur nicht in einer Turnhalle, sondern auf der Tanzfläche, um die herum bereits die Dekoration für „Dancing Stars“ aufgebaut ist, das kommende Woche wieder losgeht...

Was waren also die Themen, die am Fuße der Showtreppe diskutiert wurden? Bei den ORF-Finanzen klafft für das kommende Jahr noch ein Loch von 15 Millionen Euro. Insgesamt müssen 75 Millionen Euro eingespart werden, bei 60 Millionen weiß ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz auch schon, wo. Der Rest sei die schwerere Übung, sagte er nach der Stizung vor Journalisten, meinte aber auch: „Ich bin zuversichtlich, dass wir ein ausgeglichenes Budget vorlegen werden."

Private befürchten, vom ORF übervorteilt zu werden

Nicht zufrieden sind Wrabetz und der Stiftungsrat mit der Tatsache, dass eine Novellierung des ORF-Gesetzes, die dem Sender mehr digitale Möglichkeiten einräumen und so den geplanten Player (eine digitale Plattform, die digitale Angebote von ORF und privaten Medien bündelt) ermöglichen soll, weiter auf sich warten lässt. „Der ORF hätte gerne die best möglichen Rahmenbedingungen so bald wie möglich, aber wir sind halt nicht allein auf der Welt“, sagt dazu ÖVP„Freundeskreisleiter Thomas Zach. Die Politik müsse auf den gesamten Medienmarkt Rücksicht nehmen - dem Vernehmen nach gibt es Widerstand aus Verlagen und von privaten Rundfunkanbietern, die befürchten, vom ORF übervorteilt zu werden.

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